46 5/2022 Abwasser sowie sanitäres Abwasser. Während das nicht kontaminierte Kühl- und Regenwasser direkt in den Main zurückgeführt wird, werden Produktions- sowie sanitäre Abwässer vor der Einleitung in den Main in der Kläranlage des Industrieparks gereinigt. Dabei unterliegen alle Standortunternehmen der Andienungspflicht an die Abwasserreinigungsanlage von Infraserv Höchst. „Unser oberstes Credo im Gewässerschutz lautet: Es darf nur Abwasser in den Main gelangen, welches die gesetzlichen und behördlichen Anforderungen an Qualität und Quantität erfüllt“, betont Dr. Cornelia Buchheit. Beprobung und Online-Überwachung des Abwassers Die Grundlage zur Einleitung von Abwässern in den Main ist die wasserrechtliche Einleiterlaubnis. Hier sind alle Kriterien und Qualitätsanforderungen des einzuleitenden Wassers geregelt. Buchheit kommt dabei die Rolle der gesetzlich geforderten Gewässerschutzbeauftragten für die Standortgesellschaften im Industriepark Höchst zu. In dieser Funktion übernimmt sie Beratungen und Schulungen der Kunden zum Thema Gewässerschutz sowie die Begehungen der Produktions- und Entsorgungsanlagen. „Unser Team ist für die Kontrolle des gesamten Abwassers aller Betriebe im Industriepark Höchst zuständig. Hierfür führen wir Probenahmen vom Grundwasser, an den Kanälen und von den Produktionsabwässern der Betriebe durch“, erklärt sie. Insgesamt sind im Industriepark Höchst 120 Abwasserprobenehmer fest installiert, zusätzlich stehen mobile Probenehmer zur Verfügung. An den Kanalstationen für Kühl- und Regenwasser im Industriepark Höchst finden analytische Online-Überwachungen statt, bevor das Wasser in den Main eingeleitet wird. Auch das Prozessabwasser der Standortunternehmen wird mit einem komplexen Sicherheitssystem fortlaufend überwacht: Darüber hinaus betreiben die Gewässerschutz-Experten von Infraserv Höchst Abwassermessstellen, die das Abwasser vor dem Zulauf in die Abwasserreinigungsanlage und nochmals vor der Einleitung in den Main messen und kontinuierlich online überwachen. „Auf diese Weise haben wir bestmögliche Transparenz über die Abwasserwerte“, so Arne Knop, Verantwortlicher im Bereich Gewässerschutz / Betriebsbetreuung bei Infraserv Höchst. „Zudem wird für die Analyse des Abwassers immer eine mengenproportionale Probe genommen – bei großen Mengen Abwasser ist die Probe größer, damit die Auswertung zum Gesamtgeschehen des Betriebes passt.“ Neben der Erstellung und Koordination von Probenahmekonzepten und der Abwasseranalytik nach Abwassereigenkontrollverordnung (EKVO) und der Abwasserverordnung übernimmt der Gewässerschutz von Infraserv Höchst auch die Pflege, Aufbereitung und Bewertung der Daten sowie die behördlich geforderte Berichterstellung für die Kunden. Erfahrungen im Notfallmanagement Auch bei kontinuierlicher Beprobung und Kontrolle des Abwassers kann es mitunter zu Störungen kommen. „Im Umwelt- und Gewässerschutz von Infraserv Höchst verfügen wir über langjährige Erfahrung im Notfallmanagement“, schildert Buchheit. In Zusammenarbeit mit dem Notfallmanagement von Infraserv Höchst können die Ursachen schnell ermittelt und nachteilige Umweltauswirkungen vermieden werden. Falls aufgrund eines Ereignisses belastetes Abwasser anfallen sollte, kann dieses vorübergehend in einen separaten Speicherbehälter geleitet und zwischengespeichert werden, ehe in Abstimmung mit der Behörde über die weitere Vorgehensweise entschieden wird. In kritischeren Fällen greift der sogenannte Abwasserabfahrplan, der gegebenenfalls auch eine Reduzierung des Abwassers aus den Betrieben vorsieht. „Der Schutz des Mains hat oberste Priorität“, ergänzt Buchheit. „Auch wenn das bedeutet, dass wir im Worst-Case-Szenario kein Abwasser mehr annehmen können und die Produktion herunterfahren müssen.“ Neben ihrer Tätigkeit bei Infraserv Höchst engagiert sie sich im Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) als Vorsitzende des Arbeitskreises für Gewässerschutz. Dabei ist ihr Fachwissen auch im Austausch mit politischen Entscheidungsträgern gefragt. Der Schutz des Wassers hat für sie schon immer eine besondere Bedeutung. „Ich habe Umwelt- und Gewässerschutz studiert und kann mir seitdem keinen anderen Job vorstellen. Mein Herz schlägt für den Gewässerschutz, das ist meine Berufung“, schließt sie. www.infraserv.com; www.industriepark-hoechst.com Durch die kontinuierliche Online-Überwachung und Analytik der Abwasserwerte stellen Dr. Cornelia Buchheit, Arne Knop und das Gewässerschutz-Team sicher, dass nur bestimmungsgemäßes Abwasser in den Main gelangt.
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