Altpapier
Verbände: Kostenexplosion bedroht Kreislaufwirtschaft
Altpapier sei mit einer Einsatzquote von 79 Prozent der wichtigste Rohstoff für die gesamte Papierproduktion in Deutschland. Im vergangenen Jahr habe die Branche 23,1 Millionen Tonnen Papier produziert und sei damit die die größte nationale Papierindustrie in Europa. Jeden Tag setze die Papierindustrie über 50.000 Tonnen Altpapier zur Produktion von
neuem Papier und Karton ein.
Wertschöpfungskette Altpapier in der Notlage
Aufgrund der extrem gestiegenen Energiepreise in den vergangenen Monaten seien viele Unternehmen der Papierindustrie massiv in ihrem Bestand bedroht. „Viele Papierfabriken sind gezwungen, die Papierproduktion zu überdenken und (zeitweise) einzustellen. Die drohenden Stillstände in der Papierproduktion bringen die Unternehmen der Wertschöpfungskette Altpapier insgesamt in eine Notlage und gefährden damit die Kreislaufwirtschaft in Deutschland“, heißt es in dem Schreiben der Verbände.
Produktionsunterbrechungen oder gar -einstellungen würden den Papierkreislauf hart und nachhaltig treffen. Der Zusammenbruch dieses erfolgreich aufgebauten Systems in Deutschland würde in der Papierindustrie zu massiven Schwierigkeiten bei der Abnahme des erfassten Altpapiers führen, so dass sich ein immenser Platz- und Finanzierungsbedarf für Zwischenläger aufbauen würde. Dies würde in der Folge auch die Entsorgungssicherheit bei den kommunalen und gewerblichen Anfallstellen gefährden.
Was die Verbände mit ihrem Schreiben genau bezwecken, bleibt allerdings nebulös. „Wir möchten Sie bitten, sich bei den Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung für den Erhalt des klimagerechten Industriestandorts Deutschland insbesondere im Papierbereich einzusetzen, damit das Recycling und die Kreislaufwirtschaft durch den Einsatz von Altpapier erhalten bleibt“, heißt es abschließend.