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Bedeutung der Kunststoff- und Abfallwirtschaft für Circular Economy in Europa steigt weiter
„Die Abfallwirtschaft in Europa stellt die Kreisläufe in der industriellen Produktion sicher und ist somit wichtiger Bestandteil des Umbaus der Volkswirtschaften hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die diesen Namen auch verdient. Die Schritte Sammeln, Sortieren, Recyceln und der Wiedereinsatz von Recyclingrohstoffen sind mehr denn je die Lösung und werden es in Zukunft auch bleiben“, sagte Kurth am Donnerstag bei einer gemeinsamen Online-Anhörung des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) und des Petitionsausschusses (PETI) des Europäischen Parlaments. In der Anhörung ging es um die Bedeutung der Kunststoff- und Abfallwirtschaft in der Kreislaufwirtschaft. Mit Kurth nahm erstmals ein Präsident der FEAD an einer Anhörung in EU-Parlamentsausschüssen teil.
In seinen Ausführungen hob Kurth vier Kernpunkte hervor, die für die Entfaltung der Effekte der Kreislaufwirtschaft wichtig sind. Er identifizierte die Festlegung von Mindesteinsatzquoten für Rezyklate, klare Regelungen zum öffentlichen Beschaffungswesen (Green Public Procurement), verbindliche Ökodesign-Regeln und praxisgerechte Vorgaben zur grenzüberschreitenden Abfallverbringung als maßgeblich.
Laut Kurth sind die Festlegung von Mindesteinsatzquoten und Regeln des Green Public Procurement nötig, um die industrielle Nachfrage nach Rezyklaten nachhaltig anzuregen. Zudem würden eindeutige Ökodesign-Regeln einen unverzichtbaren Beitrag zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Kunststoffprodukten leisten. Durch entsprechende Festschreibungen in Ökodesign-Richtlinien könne die Verwendung von Zusatzstoffen, die dem Recycling hinderlich sind, bereits am Beginn der Wertschöpfungskette vermieden oder eingeschränkt werden.
Klarer Regelungen bedürfe es auch für die grenzüberschreitende Abfallverbringung im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Gleichzeitig forderte Kurth verstärkte Maßnahmen gegen illegale Exporte und Abfallkriminalität in Europa.
Vor den Parlamentariern stellte der FEAD-Präsident klar, dass es trotz aller Bemühungen zur Abfallvermeidung in der Industrie auch weiterhin Kunststoffabfälle geben werde. Diese müssten jedoch durch Recycling im Kreislauf gehalten und in neuen Produkten wieder eingesetzt werden. Als Konsequenz machte sich der Verbandspräsident für einen klaren Rechtsrahmen auf EU-Ebene stark, der den Umgang mit Kunststoffabfällen und Recyclingrohstoffen regelt. Zudem setzte sich Kurth für finanzielle Anreize oder steuerliche Entlastungen für Hersteller ein, die die Nutzung von Recyclingrohstoffen gegenüber Primärmaterialien bevorzugen.
Insbesondere bei Verpackungen, in der Automobilindustrie und bei Bauprodukten sieht Kurth ein erhebliches Potenzial, das den Markt für Kunststoffrecycling ankurbeln wird. Eine besondere Rolle für die Akzeptanz von Recyclingprodukten sieht Kurth auch in der Beschaffung durch die öffentliche Hand. Demnach könnten Ausschreibungen so formuliert werden, dass Produkte aus Recyclingmaterialien den Zuschlag vor anderen Produkten bekämen.
Im Kampf gegen Vermüllung und die Verbreitung von Mikroplastik in der Umwelt machte sich Kurth für europaweit bessere Sammel- und Trennsysteme stark, um die Recyclingquoten zu verbessern.www.bde.de