BDE fordert Entlastungen bei Energiekosten für die Industrie
"Dies wäre auch das Ende des Recyclings"
Unter dem Titel „Kein Recycling ohne produzierende Industrie“ haben Präsidium und Vorstand des BDE in der vergangenen Woche einstimmig eine entsprechende Resolution verabschiedet. „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist die Ursache für eine dramatische Entwicklung, die die gesamte deutsche Wirtschaft zu spüren bekommt. Die Kostenexplosionen bei Strom, Gas und Treibstoff sind für die Unternehmen Erschwernisse, die nicht mehr zu handhaben sind“, sagte BDE-Präsident Peter Kurth.
Die Bundesregierung müsse zügig geeignete Maßnahmen ergreifen. „Sie muss sicherstellen, dass die Materialien aus den Recyclingprozessen eine Aufnahme in der produzierenden Industrie finden können. Ansonsten droht nicht nur Stillstand in der Industrie, sondern auch ein Wegbrechen der Recyclingwirtschaft“, so Kurth weiter.
Standortschließungen und Produktionsdrosselungen gefährden Recyclingwirtschaft
Der BDE-Präsident wies darauf hin, dass die bereits jetzt festzustellenden Standortschließungen und Produktionsdrosselungen bei den Herstellern auch Auswirkungen auf die Strukturen der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft hätten. „Die Gefährdung der Recyclingwirtschaft in Deutschland muss konsequent unterbunden werden.“ Hier bestehe eine funktionierende Sammlungs- und Aufbereitungsstruktur, die über Jahre aufgebaut worden sei. „Sie ist ein unverzichtbares Instrument für die klimaneutrale Zukunft des Industriestandorts Deutschland. Reißen hier die Lieferketten durch Produktionsstörungen oder gar Stilllegungen in der Industrie, wäre dies auch das Ende des Recyclings,“ so Kurth weiter.
Die Resolution fordert zudem mehr Flexibilität von der öffentlichen Verwaltung bei Genehmigungen für den Anlagenbetrieb. So müsse sie das Weiterlaufen der Anlagen auch dann mit Ausnahmegenehmigungen vorübergehend ermöglichen, wenn dort etwa Grenzwerte infolge nicht mehr vorhandener Zusatzstoffe gehalten werden können.
„Die Lage ist ernst“, so Kurth. „Deutschland ist klima-, energie- und rohstoffpolitisch auf seine Kreislaufwirtschaft angewiesen. Sie ist aufgrund der aktuellen Entwicklungen elementar gefährdet.“