Bauma
Baumaschinenbranche setzt auf digitale und nachhaltige Lösungen

03.04.2019 Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Top-Themen der Bauma 2019. Die Baumaschinenbranche macht sich daran, die Möglichkeiten der Digitalisierung für sich zu erschließen und denkt auch zunehmend an ihren ökologischen Fußabdruck. Wie weit die Branche schon ist, zeigt die weltweit führende Messe für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, vom 8. bis 14. April 2019 auf dem Münchner Messegelände.

Die virtuelle Prototypenentwicklung verspricht eine noch größere Individualisierung bei der Herstellung von Baumaschinen.
© Foto: Wacker Neuson
Die virtuelle Prototypenentwicklung verspricht eine noch größere Individualisierung bei der Herstellung von Baumaschinen.

Digitales Maschinenmanagement und Telematiklösungen sind offenbar auf dem Weg, der neue Standard der Baubranche zu werden. Die auf der Bauma von zahlreichen Herstellern aus unterschiedlichsten Produktsegmenten präsentierten Sensoren und Programme geben Antworten auf Fragen wie: Wo befindet sich die Maschine? Wie viele Betriebsstunden hat sie geleistet? Liegen Störungscodes vor? Wann sind wieder Wartungs- und Servicemaßnahmen erforderlich?

An die Vermietunternehmen der Baubranche wendet sich die App „klickcheck“ der Zeppelin Lab GmbH aus Berlin. Einfach in der Handhabung sammelt sie alle Dokumente, die bei der Geräteübergabe benötigt werden, in der Cloud. Die Maschinen werden über einen QR-Code identifiziert und mithilfe individueller Checklisten am Smartphone überprüft. Dabei können Nutzer und Vermieter Schäden und Mängel per Fotos und Texten digital dokumentieren. In einer Übersicht des Fuhrparks sehen die Vermieter zudem sofort, welche Maschinen verfügbar und welche vermietet oder in der Wartung sind.

Intelligente Assistenzsysteme

Die Liebherr-International AG kommt unter vielem anderem mit einem Gesamtpaket von intelligenten Assistenzsystemen für die XPower-Großradlader auf das Münchener Messegelände. Dazu gehört eine neue aktive Personenerkennung heckseitig. Sie unterscheidet mit Hilfe von Sensoren selbstständig zwischen Menschen und statischen Objekten. Bei Personen im Gefahrenbereich warnt das System auf größere Entfernung als bei Wänden oder Säulen.

Die Baubranche hat naturgemäß einen sehr großen ökologischen Fußabdruck. Deshalb setzen auch viele Aussteller der Bauma auf das Thema Nachhaltigkeit. Um die Feinstaubmengen zu senken, entwickelte beispielsweise die Bomag GmbH aus Boppard die Ion Dust Shield Technologie. Das System ist in einem Kasten direkt am Förderband einer Fräse installiert. Eine Absaugung zieht die Staubpartikel durch ein elektrisches Feld. Sie laden sich positiv auf und werden vom negativ geladenen Gehäuse angezogen. Dabei verklumpt der Feinstaub dauerhaft zu ungefährlicheren gröberen Partikeln und kann mit dem Fräsgut abtransportiert werden. Diese umweltfreundliche Lösung brachte Bomag auf die Liste der Nominierten für den bauma Innovationspreis 2019.

Ressourcenschonung durch Innovation

Eine wesentliche Forderung für nachhaltiges Handeln und Wirtschaften ist die Ressourcenschonung. Hier sind unter anderem Technologien gefragt, die den Rohstoffanteil in Abraumhalden erschließen – wie der neue Spiralwellenseparator SWS 3000 des Herstellers Doppstadt aus Velbert. Das Gerät ist in der Lage, stark bindige Materialgemische zu trennen, also zum Beispiel Steine von klebrigem Lehm oder Ton. Im Ergebnis schrumpft das Volumen der Abraumhalden und die Rohstoffgewinnung aus dem ursprünglichen „Abfall“ verlängert die Laufzeit des Steinbruchs.
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