Chinaplas 2019
Die Kreislaufwirtschaft im Fokus
Weltweit herrscht Einigkeit, dass die Kreislaufwirtschaft gefördert werden muss. Die Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit ist eine wichtige Strategie in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Chinas. In diesem Zusammenhang ergeben sich große Potenziale und vielfältige Marktchancen.
Große Namen setzen auf recycelte Kunststoffe
Die Einführung der Kreislaufwirtschaft hat für die Imagebildung bei großen Marken eine ganz wesentliche Bedeutung, und immer mehr große Namen stellen Unternehmensrichtlinien auf, in denen Umweltschutz und Recycling eine wichtige Rolle spielen. 2017 verkaufte Adidas eine Million Paar Laufschuhe, die aus Plastikmüll aus den Weltmeeren hergestellt wurden. Das Unternehmen plant, den Einsatz neuer Kunststoffe bis 2024 ganz einzustellen und danach nur noch recycelte Kunststoffe als Rohstoffe zu verwenden.
Der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz gab bekannt, dass bis 2025 100 % seiner Verpackungen recycelbar, wiederverwendbar oder kompostierbar sein werden. Führende Unternehmen wie Coca-Cola, Unilever, Volvo, IKEA, Nike und H&M haben ebenfalls angekündigt, recycelte Kunststoffe einzusetzen. Unterdessen hat Gree Electric Appliances, einer der größten chinesischen Hersteller von elektrischen und elektronischen Haushaltsgeräten, ebenfalls stark in den Aufbau eines Unternehmens für nachwachsende Rohstoffe investiert, das sich mit dem Recycling und der Demontage gebrauchter Elektro- und Elektronikgeräte beschäftigt und einen Wiederverwertungskreislauf in der Wertschöpfungskette bei Haushaltsgeräten umsetzt.
Der Kern der Kreislaufwirtschaft ist die effiziente Nutzung und Wiederverwertung von Ressourcen, und das Recycling von Kunststoffabfällen ist ein unverzichtbarer Teil davon. Es wird prognostiziert, dass China, eines der weltweit größten Länder für das Recycling von Altkunststoffen, bis 2025 feste Siedlungsabfälle in einem Umfang produzieren wird, der fast ein Viertel der weltweiten Gesamtmenge ausmacht. Und die Chinesen wissen, dass die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft durch eine verbesserte Recyclingquote bei Kunststoffabfällen stark gefördert werden kann.
Reformierung des Systems zur Rückgewinnung nachwachsender Rohstoffe
Der Markt ist riesig, aber die Rohstoffe sind knapp, und daher wurde 2017 erstmals der „Umsetzungsplan zur Weiterentwicklung der Reform des Verwaltungssystems für die Einfuhr von Feststoffabfällen durch ein Einfuhrverbot für ausländische Abfälle“ eingeführt. Laut Statistik beliefen sich die nach China importierten Altkunststoffe im Jahr 2016 auf 7,3 Mio. Tonnen. Mit einem Wert von 3,7 Milliarden US-Dollar machte das 56 % der weltweiten Gesamtimporte von Altkunststoffen aus. In der Vergangenheit war die Abfallverarbeitungs- und Recyclingindustrie stark auf Importe angewiesen, da es keine durchgängige Recyclingkette gab und zugleich die Recyclingquote und der Anteil des Recyclings im großen Maßstab gering sind. Mit der Umsetzung des Einfuhrverbots wird sich die Rohstoffknappheit verschärfen, und das Recyclingsystem für nachwachsende Rohstoffe muss daher dringend geändert werden.
Zusätzlich zum Ausbau der Zone für Recyclingtechnologie wird im Rahmen der CHINAPLAS 2019 auch eine Konferenz zu Kunststoffrecycling und Kreislaufwirtschaft organisiert, um den Einsatz von Spitzentechnologie und technologischen Innovationen zu fördern sowie die Industrie bei der Nutzung neuer Chancen zu unterstützen. Die gesamte Industriekette, von Richtlinien und Vorschriften über Recycling-Technologien bis hin zu innovativen Backend-Anwendungen, wird von Experten der Branche eingehend analysiert und erläutert. Dabei werden auch Branchentrends, Chancen, Herausforderungen und Lösungen diskutiert.
Die CHINAPLAS 2019 findet vom 21. - 24. Mai 2019 im China Import and Export Complex, Pazhou, Guangzhou statt. Auf einer Ausstellungsfläche von über 250.000 qm präsentieren mehr als 3.500 führende Industrieunternehmen aus aller Welt mindestens 180.000 Fachbesuchern aus 150 Ländern und Regionen ihre Produkte und Lösungen.
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