Deutsche Umwelthilfe
Elektroschrottberge verringern

14.05.2019 Während die Nutzungsdauer und Reparaturfähigkeit von Elektrogeräten wie Smartphones immer weiter abnehmen, wächst der Berg aus Elektroschrott stetig an. Die DUH fordert ein besseres Ökodesign und ein Recht auf Reparatur.

Ein „Recht auf Reparatur“ fordert die Deutsche Umwelthilfe im Vorfeld der Europawahlen.
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Ein „Recht auf Reparatur“ fordert die Deutsche Umwelthilfe im Vorfeld der Europawahlen.

Selbst bei teuren Smartphones dauert es nicht lange, bis das Display gebrochen ist oder der Akku schwächelt. Viel zu oft verkürzen Verkaufsstrategien und Produktkonzeption systematisch die Nutzungsdauer von Geräten, auch geplante Obsoleszenz genannt. So hat sich der Absatz neuer Elektrogeräte in Deutschland zuletzt deutlich erhöht, auf rund 2 Millionen Tonnen im Jahr. Mit katastrophalen Folgen für die Umwelt, denn für die Herstellung der Geräte werden jede Menge wertvolle Ressourcen aufgewendet und viel zu oft Flüsse und Böden verseucht.

Mit Europa für ein besseres Ökodesign

Um diesen besorgniserregenden Trend zu stoppen, fordert die DUH verbindliche Vorgaben zum Ökodesign von Elektrogeräten und allen anderen Produkten, wie z.B. Textilien, Möbeln oder Baumaterialien. Haltbarkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit müssen verbessert, Schadstoffe verboten und der Einsatz von Recyclingmaterial gefördert werden. Wo die nationale Politik bisher versagt habe, biete Europa eine Chance: Mit der Ökodesign-Richtlinie ließen sich EU-weit Vorgaben für umweltfreundlichere Geräte festlegen. Zuletzt hatten sich EU-Kommission und EU-Mitgliedsstaaten erstmals auf Vorgaben geeinigt, mit denen Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und Leuchtmittel besser repariert und recycelt werden können. An diesen Erfolg für die Verbraucher und den Umweltschutz müsse die zukünftige Europapolitik anknüpfen.

Recht auf Reparatur

Eines der wichtigsten Mittel gegen die wachsenden Berge von Elektroschrott ist nach Auffassung der DUH die Reparatur und Wiederverwendung gebrauchter Geräte. So werde deren Lebensdauer verlängert, Ressourcen geschont und das Klima entlastet. Doch oft mangelt es an Ersatzteilen, Software-Updates begrenzen die Lebensdauer oder das Produktdesign erschwert den Austausch anfälliger Bauteile, wie Displays oder Akkus. Hier müsse ein ‚Recht auf Reparatur‘ ansetzen und Hersteller verpflichten, Geräte reparierbar zu gestalten, Ersatzteile für Verbraucher und freie Werkstätten bereitzustellen sowie mit Software-Updates die längere Nutzung zu unterstützen.

www.duh.de
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