Elektroschrott
Mit Info zum Ziel

12.11.2021 Die stiftung elektro-altgeräte register, Köln, hat eine neue Informationskampagne losgetreten.

Altgeräre wandern noch zu oft in den Hausmüll. Eine Info-Kampagne soll aufklären.
© Foto: Pixabay
Altgeräre wandern noch zu oft in den Hausmüll. Eine Info-Kampagne soll aufklären.

Viele Menschen wüssten nicht, wie sie Elektroaltgeräte richtig entsorgen. Daher bleiben zahlreiche Geräte ungenutzt in privaten Haushalten liegen, darunter Schätzungen zufolge rund 200 Millionen alte Handys. Zudem werden immer noch zu viele kleine Altgeräte, wie elektrische Zahnbürsten oder Wecker, über den Hausmüll falsch entsorgt. Unter dem Motto "Lass los – auch wenn es wehtut. Entsorge deinen E-Schrott jetzt" will die stiftung ear Verbraucherinnen und Verbraucher informieren und motivieren, mehr Elektroaltgeräte abzugeben. Die Bundesregierung verpflichtet ab Juli 2022 auch Lebensmitteleinzelhändler zur Rücknahme von Elektroaltgeräten.

Alexander Goldberg, Vorstand der stiftung ear: "Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen wie auch die Wiedergewinnung wertvoller Rohstoffe aus richtig recycelten Elektroaltgeräten sind elementar für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Abfallvermeidung durch Wiederverwendung noch funktionstüchtiger oder reparierbarer Elektrogeräte ist essenziell; genauso wichtig ist aber eine richtige Sammlung und Entsorgung von Elektroaltgeräten, wenn diese endgültig zu Abfall werden."

In Deutschland wurden 2019 mehr als 947.000 Tonnen Elektroaltgeräte von Kommunen, Händlern und Herstellern gesammelt. Mit einer Sammelquote von 44,3 Prozent verfehlt Deutschland das von der EU geforderte Mindestsammelziel von 65 Prozent. Zahlreiche Elektrogeräte werden nicht zurückgegeben, weil sie bei den Menschen zu Hause als Ersatzgeräte lagern. Oder sie sind zwar defekt, werden aber nicht entsorgt. Untersuchungen zeigen, dass viele Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend über Entsorgungsmöglichkeiten und -pflichten informiert sind. Daher werden viele kleine Altgeräte, wie elektrische Zahnbürsten oder Wecker, fälschlicherweise in der Wertstoff- oder Restabfalltonne entsorgt.

Mit der Kampagne will die stiftung elektro-altgeräte register Verbraucherinnen und Verbraucher sensibilisieren. Mehr als 20 Kilogramm Elektroschrott fallen allein in Deutschland pro Person im Jahr an, bestehend aus alten Handys, PCs, Kühlschränken und vielem mehr. Mit verschiedenen Kommunikationsformaten will die Stiftung  die Menschen in Deutschland zum Abgeben von Elektroaltgeräten motivieren.

Andrea Menz, Generalbevollmächtigte der stiftung ear: "Mit TV-Spots, intensive Außenwerbung in ganz Deutschland und natürlich Onlinepräsenz inklusive verschiedenster Social-Media-Aktivitäten auf Instagram, Facebook sowie TikTok wollen wir große Aufmerksamkeit auf das Thema lenken."

Ab 1. Juli 2022 können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Elektroaltgeräte auch in bestimmten Supermärkten, Discountern und weiteren Geschäften des Lebensmitteleinzelhandels zurückgeben. Diese Ausweitung des Netzes der Sammelstellen hat der Gesetzgeber im neu gefassten Elektro- und Elektronikgerätegesetz verankert. Durch die bereits erfolgte Einbindung des Handels in die Sammlung konnte die Menge der gesammelten Elektroaltgeräte erheblich gesteigert werden. So gelangten im Jahr 2020 über den Handel mehr als 200.000 Tonnen Elektroaltgeräte zurück. 2019 waren es noch halb so viele. Die neue Rücknahmepflicht gilt für kleine Elektroaltgeräte, wie Handys oder Taschenlampen, unabhängig vom Neukauf eines Produkts, für größere Altgeräte beim Kauf eines entsprechenden neuen Artikels.

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