Export von Textilabfällen in Nicht-OECD-Staaten
Rheinland-pfälzische Umweltministerin fordert Verbot
Dabei gehe es nicht um nutzbare Altkleider, sondern um Alttextilien und Textilabfälle, die oft illegal an Ort und Stelle abgelagert würden, anstatt diese in den industrialisierten Herkunftsländern einem Recycling zuzuführen. „Globaler Klimaschutz braucht echte Kreislaufwirtschaft“, begründete Eder den Beschlussvorschlag für die UMK.
Deutschland einer der Hauptexporteure von Alttextilien
Nach UN-Angaben stellt Deutschland einen der Hauptexporteure von Alttextilien dar. Ein großer Anteil dieser Textilien könne dabei nicht weiterverwendet werden. Daher fordert das rheinland-pfälzische Umweltministerium, dass die Ausfuhr unter anderem von Textilabfällen in Nicht-OECD-Staaten nur unter strikten Vorgaben zulässig ist.
Die Ministerin führt weiter aus: „In den vergangenen Jahren sind gigantische Deponien aus Textilresten zum Beispiel am Ufer der Korle-Lagune in der ghanaischen Hauptstadt Accra entstanden. Greenpeace hat unlängst zurecht angeprangert, dass sehr viel Kleidung in Flüssen oder auf Müllkippen in Afrika landet, statt in europäischen Verwertungsanlagen oder zumindest in geordneten Abfallentsorgungsanlagen. 30 bis 40 Prozent der Alttextilien, die beispielsweise nach Kenia exportiert werden, seien von so geringer Qualität, dass sie nicht verkauft werden könnten. Das macht laut Greenpeace 150 bis 200 Tonnen Textilabfall pro Tag allein in Kenia. Dort werden die Abfälle an Siedlungsgrenzen oder zum Beispiel am Nairobi River abgeladen oder offen verbrannt – und an vielen weiteren sensiblen Ökosystemen weltweit.“
Gravierende Auswirkungen für Menschen und Umwelt
Die steigende Abfallmenge an Textilien habe gravierende Auswirkungen auf die Umwelt. „Mikroplastik und Farbstoffe aus Kleiderresten kontaminieren Wasser und Böden. Zudem entzünden sich die Textilberge oft mit erheblichen Folgen für Luft und Klima – wir, die verantwortlichen Länder, müssen hier dringend gegensteuern“, erläuterte die rheinland-pfälzische Umweltministerin.
„Es kann nicht sein, dass Mensch und Umwelt in Drittstaaten den Preis für unsere ‚fast fashion‘ bezahlen“, betonte Katrin Eder.