Flugaschenbehandlung bei MVA
Aschen waschen

15.02.2022 Ein speziell für die Anforderungen eines neuen Verfahrens geeigneter Traggurtfilter sowie ein Bandfilter von BHS Sonthofen sorgen für eine effiziente Behandlung von Flugasche beim dänischen Kraftwerksbetreiber Vestforbraending.

Bandfilter, um die entstehende Suspension der Aschewaschung zu filtrieren.
© Foto: BHS
Bandfilter, um die entstehende Suspension der Aschewaschung zu filtrieren.

Dieser profitiert gleich doppelt: Wertstoffe können nun aus der Asche zurückgewonnen und die zuvor als Sondermüll deklarierte Asche als normaler Abfall entsorgt werden. Dem Auftrag gingen umfassende Filtrationsversuche im Labormaßstab voraus, um sofort bei Inbetriebnahme ein optimales Prozessergebnis zu erhalten.

Bei der Müllverbrennung entsteht mit Salzen und Schwermetallen belastete Asche, die als Sondermüll gilt und auf speziellen Deponien entsorgt werden muss. Dies ist mit langen Transportwegen und hohen Kosten verbunden. Vestforbraending entwickelte unter dem Namen ‚Halosep‘ ein neuartiges Verfahren zur Behandlung von Flugasche in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Recyclingkonzern Stena Recycling. Das Projekt mit der offiziellen Bezeichnung Life Halosep wird von der EU mit einem Förderprogramm für Umweltschutzmaßnahmen unterstützt.

Schwermetalle und Salze können nun aus der Flugasche zurückgewonnen werden. Das ermöglicht es, den Aschenrückstand, im Gegensatz zum Ausgangsmaterial, auf normalen Deponien für nicht gefährliche Abfälle zu lagern. Das neue Verfahren bietet einen doppelten Vorteil: Es macht die Vermarktung von zurückgewonnenen Wertstoffen möglich und senkt die Kosten bei der Entsorgung.

Die Pilotanlage in Kopenhagen nahm 2021 den Betrieb auf, ausgestattet mit Technik von BHS-Sonthofen Process Technology. Die Behandlung der bei der Müllverbrennung anfallenden Flugasche erfolgt in einem mehrschrittigen Prozess. Zuerst wird sie mit dem Waschwasser der Rauchgasreinigung versetzt, was zu einer Auslösung von Metallen und Salzen aus der Asche führt. Ein BHS Bandfilter filtriert dann die so entstehende Suspension. Nach einer weiteren Wäsche bleibt der verbleibende Feststoff als gereinigte Asche zurück.

Das im ersten Schritt verwendete Prozesswasser wird weiter behandelt, um sowohl Salze als auch Metalle zurückzugewinnen. Nach dem Abscheiden des Salzwassers filtriert ein BHS Traggurtfilter mit kontinuierlicher Vakuumfiltration die Suspension, die Metalle bleiben als Feststoff zurück. Nun kann das Prozesswasser in den Prozess zurückgeführt werden. „Salze und Schwermetalle sind hochkorrosiv. Eine robuste und korrosionsbeständige Bauweise war daher entscheidend bei diesem Projekt“, fasst Simone Ahlert, Technical Sales Manager, wesentliche Kundenanforderungen zusammen.

Jeder Prozess ist einzigartig. Daher müssen alle Prozessparameter und Auslegungsgrundlagen für die Wahl der passenden Filtergröße individuell eruiert werden. BHS führte deswegen Vor-Ort-Versuche im Labormaßstab direkt beim Kunden durch – mit genau dem Material, das beim finalen Prozess zum Einsatz kommt. 15.000 Tonnen Flugasche pro Jahr werden so in der Anlage behandelt.

 

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