Forschungsprojekt
Reststoffe aus der Hanfproduktion bestmöglich nutzen
„Die Ergebnisse des Vorhabens sollen zu einer gesteigerten Kaskadennutzung faserreicher biogener Reststoffe und zur Stärkung der Wertschöpfung im ländlichen Raum beitragen sowie die Entwicklung einer Circular Bioeconomy unterstützen“, erläutert der Projektleiter des Vorhabens, Harald Wedwitschka vom DBFZ.
Als Schwerpunkt wird im Vorhaben der Dämmstoffherstellungsprozess betrachtet. In der industriellen Hanffaserproduktion werden nach Angaben des DBFZ aus getrocknetem Hanfstroh hochwertige Naturfasern gewonnen, die zur Herstellung von ökologischen Dämmstoffmaterialen eingesetzt werden. Hanfdämmstoffe zeichnen sich durch eine bessere CO2-Bilanz gegenüber konventionellen Dämmstoffmaterialien wie Mineralwolle oder Styropor aus und bieten die Möglichkeit, CO2 über mehrere Jahrzehnte im Dämmstoff zu fixieren.
Zellulosehaltige Reststoffe
Im Dämmstoffherstellungsverfahren fallen neben dem Hauptprodukt Hanffasern im etwa gleichen Umfang zellulosehaltige Reststoffe an, die derzeit nur zu einem geringen Teil wirtschaftlich genutzt werden und wahlweise entweder vergoren, vergast oder verbrannt werden könnten. Nutzbare Endprodukte wären Biogas/Biomethan, Wärmeenergie, Prozesswärme, Synthesegas oder Gärrestprodukte. „Im Projekt soll die Eignung dieser Verfahren für eine optimale Nutzung der unterschiedlichen Reststoffe untersucht werden“, sagte Wedwitschka.
Neben den für eine weitere Nutzung notwendigen Voruntersuchungen der Reststofflagerung sowie der Behandlungsoptionen sollen im Rahmen des Vorhabens Praxispartner in ganz Deutschland zu möglichen Potenzialen befragt und Workshops zu den Möglichkeiten und Hemmnissen bei der energetischen Nutzung von Produktionsreststoffen veranstaltet werden. Angestrebtes Ziel des bis September 2025 laufenden und vom Bundeswirtschaftsministerium finanzierten Vorhabens HanfNRG ist die Zusammenführung der Ergebnisse für eine Technologiekonzeptentwicklung sowie eine ökologische und ökonomische Bewertung.