H&M Group und Remondis gründen Looper
Joint Venture für gebrauchte Textilien

16.02.2023 Looper Textile Co. heißt das neue Joint Venture der Modekette H&M und des Umweltdienstleisters Remondis. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen nicht mehr benötigte Kleidungsstücke und Textilien sammeln, sortieren und verkaufen, teilte Remondis mit. H&M und Remondis halten jeweils die Hälfe der Anteile an Looper.

H&M und Remondis wollen mit Looper Wiederverwendung und Recycling von Alttextilien voranbringen. Das Foto zeigt ein Second-Hand-Geschäft in Freiburg.
© Foto: IMAGO/Winfried Rothermel
H&M und Remondis wollen mit Looper Wiederverwendung und Recycling von Alttextilien voranbringen. Das Foto zeigt ein Second-Hand-Geschäft in Freiburg.

„Wir freuen uns, den Start von Looper Textile Co. ankündigen zu können. Gebrauchte und unerwünschte Kleidungsstücke müssen zunächst gesammelt und in verschiedene Ströme sortiert werden, z. B. nach Art des Materials oder des Kleidungsstücks, um wiederverwendet oder recycelt werden zu können“, sagte Looper-Chef sagt Emily Bolon.

„Heute werden in der EU weniger als 40 Prozent der Altkleider gesammelt. Folglich landen 60 Prozent der gebrauchten Textilien direkt im Abfall. Durch den Aufbau von Infrastrukturen und Lösungen für die Sammlung und Sortierung hoffen wir, der Kreislaufwirtschaft einen Schritt näher zu kommen und dadurch die CO2-Belastung zu minimieren und die Ressourceneffizienz zu verbessern“, so Bolon weiter.

H&M investiert seit 2013 in das Textilrecycling

Die H&M-Gruppe war den Angaben zufolge das erste Modeunternehmen, das 2013 weltweit eine Initiative zum Sammeln von Kleidungsstücken ins Leben gerufen hat, und hat über ihren Investmentarm H&M CO:LAB in Unternehmen investiert, die Technologien für das Textilrecycling entwickeln. Mit der Gründung dieses eigenständigen Joint Ventures beteiligt sich die H&M-Gruppe direkter an der Entwicklung der Infrastruktur, die für die Schließung des Kreislaufs der Mode notwendig ist.

Remondis-Geschäftsführer Marc Schubert unterstreicht die Bedeutung der neuen Partnerschaft: „Wir sind überzeugt, dass der textile Kreislauf aufgrund seiner hohen Komplexität nur mit vertrauensvollen, innovativen und gleichgesinnten Partnern entlang der Wertschöpfungskette geschlossen werden kann und freuen uns, mit H&M den perfekten Partner dafür gefunden zu haben.“

Looper will neue Wege gehen

Looper will ein bevorzugter Rohstofflieferant für Unternehmen und Innovatoren zu werden, die sich mit dem Wiederverkauf und dem Recycling von Textilien beschäftigen. Das Unternehmen werde in Europa tätig sein und strebe bis 2023 eine Verwendungsrate von etwa 40 Millionen Kleidungsstücken an.

Das Unternehmen will im Bereich der Sammlung und Sortierung neue Wege gehen und unter anderem neue Sammelsysteme sowie automatisierte Sortiertechnologien wie die Nahinfrarotsortierung ausprobieren. Außerdem sei die Entwicklung eines Sortiments von Partnern in den Bereichen Wiederverwendung und Recycling geplant.

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