Herstellerverantwortung ERP
White Paper weist den Weg

04.04.2022 Anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums hat Tomra ein White Paper veröffentlicht, das sich mit der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) beschäftigt. Dieses Prinzip hat das Potenzial, den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen.

Verwertung ist nur ein Schritt zu erweiterten Herstellerverantwortung.
© Foto: Tomra
Verwertung ist nur ein Schritt zu erweiterten Herstellerverantwortung.

Das neue White Paper ‚EPR Unpacked - A Policy Framework for a Circular Economy‘, definiert und untersucht nicht nur EPR-Systeme für Verpackungsabfälle, sondern soll auch als detaillierter Leitfaden für politische Entscheidungsträger dienen, indem es verschiedene Perspektiven berücksichtigt und praktische Einblicke bietet, um effizientere Ergebnisse zu erzielen.

EPR Systeme gewährleisten, dass Produzenten Verantwortung für den gesamten Produktlebenszyklus ihrer Verpackungen übernehmen – vom Design zur Sammlung, Sortierung bis zum Produktlebensende.  Da die Hersteller für ihre eigenen Verpackungen eigene Mittel bereitstellen müssen, kann dieses Grundsatzprinzip auch Anreize für nachhaltiges Verpackungsdesign und -management auf der Grundlage der Abfallhierarchie schaffen, um bessere Umweltergebnisse zu erzielen.

Das Whitepaper benennt und erläutert die fünf Gestaltungsprinzipien, die für die erfolgreiche Umsetzung eines EPR-Systems erforderlich sind. Diese umfassen:

-        Kreislaufwirtschaft, die der Abfallhierarchie Vorrang einräumt, Anreize für ökologisches Design schafft und zuverlässige Messdaten liefert;

-        Performance, die einen klar definierten Anwendungsbereich, klare Rollen und Verantwortlichkeiten und umfassende Ziele benennt, die mit der Zeit ausgeweitet werden;

-        Bequemlichkeit und benutzerfreundliche Systeme, die die Menge an wertvollen Ressourcen, die gesammelt und effektiv verarbeitet werden, erhöhen;

-        Herstellerverantwortung, die klare Regeln für die Bewirtschaftung von Verpackungsabfällen festlegt; und schließlich

-        Systemintegrität, die Transparenz und Einhaltung gewährleistet, um die Erreichung der Ziele zu unterstützen.

Die ganzheitliche Analyse und die Organisation des gesamten Lebenszyklus von Verpackungen sind integrale Bestandteile einer aktiven Umweltpolitik, in der entsprechende Ökodesigns die Rezyklat-Qualität unabhängig von den örtlichen Gegebenheiten bestimmen. Das White Paper gibt Ratschläge für die Umstrukturierung oder Feinabstimmung des bestehenden Systems, um es in einen geschlossenen Kreislauf zu verwandeln.

Inzwischen wird das Prinzip der EPR heute nicht nur in Europa, sondern auch in anderen Teilen der Welt angewandt. In Asien haben sich lokale Initiativen zu branchenübergreifenden Netzwerken entwickelt - eine Reaktion auf die Tatsache, dass 80 % des Plastiks über asiatische Wasserstraßen in die Weltmeere gelangen.

In Europa haben die Zielvorgaben der Einweg-Kunststoffrichtlinie von 2019 dazu geführt, dass fast alle EU-Mitgliedstaaten Gesetze zu Pfandsystemen für Getränkeverpackungen eingeführt haben, die spätestens bis 2029 in Kraft treten. Die Umsetzung der EPR-Gesetzgebung ist eine transformative Maßnahme, um sowohl die Qualität als auch die Quantität der recycelten Ressourcen zu verbessern und so den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Zu den Tomra-Überlegungen geht es hier lang: Download White Paper

 

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