Klärschlammverbrennung in Walheim
EnBW reicht Genehmigungsantrag ein
Durch den Kohleausstieg kann Klärschlamm künftig nicht mehr in Kohlekraftwerken mitverbrannt werden. Zudem müssen Städte und Kommunen als Betreiber von Kläranlagen bereits heute Konzepte zur Rückgewinnung des im Klärschlamm enthaltenen Rohstoffs Phosphor nachweisen. Durch die Verwerfungen an den Rohstoffmärkten wird dieser für die Düngemittel- und Waschmittelindustrie zwingend notwendige Rohstoff zunehmend knapp. Aus der in der Anlage anfallenden Klärschlammasche kann in einem nächsten Schritt Phosphor zurückgewonnen werden. Damit haben die Gestaltungspläne der EnBW in Walheim auch auf Grund der aktuellen geopolitischen Situation hohe Priorität.
„Nachhaltiges Zukunftsprojekt mit Vorbildcharakter“
„Um es auf den Punkt zu bringen: Die Umgestaltung des Walheimer Kraftwerksgeländes ist ein nachhaltiges Zukunftsprojekt mit Vorbildcharakter für die Region und darüber hinaus“, Walheims und der Nachbargemeinden folgt“, sagte der Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung bei EnBW, Michael Class. Mit der Einreichung des Genehmigungsantrags habe der Karlsruher Energiekonzern einen wesentlichen Meilenstein gesetzt, der auf eine intensive Phase des Dialogs mit den Bürgerinnen und Bürgern setze.
Mit dem nunmehr eingereichten Antrag ist der Genehmigungsprozess beim Regierungspräsidium Stuttgart als zuständiger Immissionsschutzbehörde offiziell angestoßen. In den kommenden Wochen prüfen die beteiligten Behörden die eingereichten Unterlagen zunächst auf Vollständigkeit, bevor dann eine Prüfung auf inhaltliche Richtigkeit erfolgt. Im weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens wird auch die Bevölkerung die Genehmigungsunterlagen öffentlich einsehen und dazu Stellung beziehen können.
Finale Entscheidung über den Genehmigungsantrag könnte Ende 2023 erfolgen
Die finale Entscheidung über die Genehmigung des Bauantrags könnte dann zum Ende des Jahres 2023 erfolgen. Erst nach der Genehmigung startet dann der Bau der neuen Anlage. „Über den gesamten Zeitraum bis zur Fertigstellung des neuen Werkes werden wir den Dialog mit allen Beteiligten weiter fortsetzen und hoffen auf konstruktive Gespräche. Denn es geht um nicht weniger als das gute und konstruktive Miteinander von Energiestandort, Gemeinde und Region für eine gelingende Energiewende“, so Michael Class.
Die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Walheim soll pro Jahr rund 180.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm thermisch behandeln können. Das entspricht rund 50.000 Tonnen Trockensubstanz pro Jahr. Darüber hinaus will der Energieerzeuger in der Anlage 50.000 Tonnen getrockneten Klärschlamm pro Jahr verbrennen. Rund 300 Haushalte kann die Anlage mit Fernwärme versorgen.