Kunststoffrecycling
Alpla stockt mächtig auf

11.10.2021 Die Alpla Group, österreichischer Spezialist für Kunststoff-Verpackungslösungen ist seit geraumer Zeit auf Einkaufstour und übernahm nun BTB PET-Recycling aus Bad Salzuflen.

Recycler BTB, Spezialist für PET, gehört nunmehr zu den Österreichern von Alpla.
© Foto: Alpla/BTB
Recycler BTB, Spezialist für PET, gehört nunmehr zu den Österreichern von Alpla.

Das Unternehmen verwertet gebrauchte PET-Flaschen zu Recyclingmaterial, das überwiegend zur Produktion neuer Getränkeflaschen eingesetzt wird. Der Verpackungskreislauf findet innerhalb eines geschlossenen Systems von der Flasche zur Flasche statt.

Mit der Übernahme investiert der Kunststoffverarbeiter in den Ausbau des Recyclingkreislaufs in der Region. Das Unternehmen verarbeitet gebrauchte PET-Getränkeflaschen aus dem deutschen Pfandrücknahmesystem zu lebensmitteltauglichem rPET (recyceltem PET)-Granulat, das hauptsächlich zur Herstellung von neuen Vorformlingen für PET-Flaschen, unter anderem Getränkeflaschen, verwendet wird.

Der Firmenname ist Programm: Die Abkürzung BTB steht für „Bottle-to-Bottle“ und damit für einen geschlossenen Verpackungskreislauf von Flaschen zu Flaschen, die in der Region gesammelt werden. Das Eingangsmaterial wird im ersten Schritt bei BTB vorsortiert, zerkleinert, gewaschen und nachsortiert. Anschließend wird es in einem Extrusionsverfahren aufgeschmolzen, in Granulatform gebracht und zu lebensmitteltauglichem rPET aufgewertet. Das Verarbeitungsvolumen liegt bei rund 20.000 Tonnen PET-Flaschen jährlich. Die Firma beschäftigt rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die komplett vom neuen Eigner übernommen werden.

Georg Lässer, Head of Corporate Recycling bei Alpla: „BTB produziert sehr effizient unter Nutzung etablierter Technologie. Der Kauf des Unternehmens ist für uns eine Investition in die Zukunft, um die vorhandenen Kapazitäten auszubauen und den Flaschenkreislauf weiter zu stärken.“ Das Engagement in Westfalen ist bereits der nächste Schritt des expansiven Kunststoffherstellers in die Umwelt-Ökonomie. Erst kürzlich haben die Österreicher gemeinsam mit Partnern die Gründung des Joint Ventures „PET Recycling Team Targu Mures“ für das Recycling von Post-Consumer-PET-Flaschen in Rumänien bekannt gegeben. Ziel ist die jährliche Produktion von 15.000 Tonnen rPET in Lebensmittelqualität zur Stärkung des lokalen Stoffkreislaufs in Zentral- und Südosteuropa. Im Vereinigten Königreich kooperiert seit diesem Jahr mit dem britischen Abfallwirtschaftsunternehmen Biffa und bezieht rPET-Granulat in Lebensmittelqualität aus der Biffa-Recyclinganlage in Seaham. Durch diese Zusammenarbeit erhöht Alpla den Anteil an britischem Rezyklat bei der Herstellung von Verpackungen im Vereinigten Königreich.

Anfang des Jahres 2021 hatte die internationale Unternehmensgruppe angekündigt, bis 2025 jährlich durchschnittlich 50 Millionen Euro in den weiteren Ausbau der Recyclingaktivitäten zu investieren. Geplant ist vor allem die Internationalisierung der Maßnahmen für qualitative Rezyklate, um Wertstoffkreisläufe in möglichst vielen Regionen zu schließen. Insgesamt beläuft sich die jährliche Kapazität der firmeneigenen Recyclingunternehmen sowie Joint Ventures und Kooperationen auf rund 130.000 Tonnen für PET und 60.000 Tonnen für PE.

Alpla zählt zu den führenden Unternehmen für Kunststoffverpackungen. Rund 21.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produzieren weltweit an 178 Standorten in 45 Ländern Verpackungssysteme, Flaschen, Verschlüsse und Spritzgussteile.

 

stats