Kunststoffsortierung
Vier Indizien für die Identifikation

16.12.2021 Zeiss und Polysecure gehen jetzt gemeinsam einen neuen Weg in die Kreislaufwirtschaft und bieten einen neuen Ansatz zur Ressourceneffizienz.

Vier Kriterien bestimmen die Kunststofferkennung.
© Foto: Zeiss
Vier Kriterien bestimmen die Kunststofferkennung.

Ziel: Das verbesserte Vorsortieren von Abfällen, insbesondere von Kunststoffabfällen. Dieses Feld birgt ein großes Potenzial, nachfolgend können mehr und reinere Rezyklate erzeugt und dadurch die Recyclingquote angehoben werden.

Polysecure hat die Tracer-Based-Sorting-Technologie (TBS) als auch  neue Markermaterialien entwickelt. Die Ergebnisse zeigen, dass z.B. Kunststoffverpackungen durch das Sortiercode-System von Polysecure gemäß ihrer Spezifikation unterschiedlich markiert und dann mit Detektionsquoten nahe 100% zuverlässig sortiert werden können.

Zeiss hat als Unternehmen der optischen Industrie in seiner 175-jährigen Geschichte immer wieder marktformende Innovationen hervorgebracht.  Erster Schritt für die strategische Kooperation: Entwicklung eines neuen multi-modalen, optischen Detektors der für jedes Abfallobjekt mehrere Messungen kombinieren kann: die Tracer-Detektion, eine NIR-(Nahinfrarot-)Messung, die Farbmessung und Bilderkennung (KI- Künstliche Intelligenz) sowie ggf. die Detektion einer Wassermarke. Nach Durchlaufen der Detektionseinheit werden alle Objekte eines Abfallstroms entsprechend ihrer Spezifikation und Fraktionszugehörigkeit abgelegt. Ferner können Abfallströme durch das neue Verfahren auch nach Herstellermarke und/oder Produktgruppen sortiert werden. Durch die Qualität und Reinheit dieser Vorsortierungen kann z.B. mehr Kunststoffabfall CO2- effizient durch das mechanische Recycling zu verwertbaren Rezyklaten verarbeitet werden. Max Riedel, Leiter des Zeiss Innovation-Hub@KIT: „Die beiden Technologieunternehmen ergänzen sich hierbei ideal. Von Polysecure kommen die Tracer, die Prozessinnovationen und der Sortiermaschinenbau, von uns die optischen Komponenten und die Bildverarbeitung.“

Die neue Detektortechnologie wird bei Polysecure in Freiburg in eine neue Sortierstrecke integriert, die auch die Vereinzelung und Ablage der Sortiergüter umfasst und als Technikum von allen Stakeholdern der Kreislaufwirtschaft für Sortierversuche genutzt werden kann. Die Sortierstrecke wird auf zahlreiche Abfallströme ausgelegt: Kunststoffverpackungen, Textilien, Schreddergut von Fahrzeugen, weißer Ware, Elektroprodukten, bis hin zu Produktionsabfällen aus der Kunststoffindustrie.

Beide Partner sind überzeugt, dass das neue Sortierverfahren zu keinen Mehrkosten in den Recyclingprozessen führt, aber durch die neue Technologie wesentlich zuverlässiger, präziser und flexibler sortieren kann als die heutige Technik.

 

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