Neues Kunststoffrecycling-Unternehmen von Quantafuel und Geminor
Ralf Schöpwinkel wird CEO von Polynate
Schöpwinkel verlässt damit das Unternehmen Geminor, das er in neun europäischen Ländern mit aufgebaut hat. Er bleibt aber den Angaben zufolge weiterhin Gesellschafter von Geminor. Quantafuel hält 40 Prozent der Anteile an Geminor.
Polynate wird sich ausschließlich um Kunststoffabfälle kümmern
Polynate wird sich ausschließlich auf Kunststoffabfälle konzentrieren und sein Hauptaugenmerk auf die Standorte von Quantafuel im norwegischen Kristiansund (mechanisches Kunststoffrecycling), und im dänischen Skive (chemisches Kunststoffrecycling) sowie die geplanten Anlagen in Dänemark und in Großbritannien beliefern. Das Kerngeschäft von Quantafuel ist das chemische Recycling von Kunststoffabfällen mittels Pyrolyse.
Darüber hinaus werde Polynate Kunststoffabfälle für das gemeinsame Projekt von Quantafuel und dem Finanzinvestor Eurazeo annehmen. Die beiden Unternehmen wollen Anfang 2024 in Esbjerg Dänemarks größte Kunststoffsortieranlage in Betrieb nehmen. Pro Jahr soll die Anlage rund 160.000 Tonnen gemischte Kunststoffabfälle in verwertbare Fraktionen sortieren. Polynate soll auch am britischen Markt aktiv werden. Dort verfolge Quantafuel mit mehreren Plastic-to-Liquid (PtL)-Anlagen in den kommenden Jahren einen „ambitionierten Projektplan“, wie es in der Mitteilung von Quantafuel heißt.
"Die Gründung von Polynate zusammen mit Quantafuel ist strategisch wichtig für Geminor. Unser Ziel ist es, unseren Marktanteil zu erhöhen und neue Downstream-Lösungen für Kunststoffe zu sichern. Es wird immer wichtiger, Kunststoffe aus dem Restmüll zu sortieren, sowohl um mehr Ausgangsmaterial für neue Kunststoffprodukte zu sichern, aber auch, um den fossilen Anteil in den Stoffströmen zu reduzieren, die der energetischen Verwertung zugeführt werden", sagte Kjetil Vikingstad.
"Chemisches Recycling ist die Lösung"
Die beiden Unternehmen bezeichneten das chemische Recycling in ihrer gemeinsamen Mitteilung als „die Lösung“. „Wir sehen hier ein großes Potenzial. Das chemische Recycling von Kunststoffen ergänzt das werkstoffliche Recycling und erhöht die Recyclingquote insgesamt erheblich“, sagte Schöpwinkel. Das chemische Recycling werde es vielen Ländern erleichtern, ihre Recyclingziele zu erreichen.