Plastiktüten
Ein Tag ohne
Allerdings fällt dieser Tag in diesem Jahr auf einen Sonntag.
„Die Einweg-Plastiktüte ist ein klassisches Wegwerfprodukt und verschwendet, gemessen an ihrem kurzen Leben, Unmengen an Ressourcen und verursacht Berge von Kunststoffabfällen. Sie ist ein Symbol für unsere umweltschädliche Wegwerfkultur“, informiert Brigitte Haas, Abfallberaterin beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft im Ortenau-Kreis. Laut Angaben des Umweltbundesamtes lag der Gesamtverbrauch aller Tüten in Deutschland im Jahr 2019 bei über 4,7 Milliarden Stück. Das entspricht 59 Tüten pro Kopf - etwa jede Woche eine.
Um diesem immensen Verbrauch entgegenzuwirken, gilt in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 ein Plastiktütenverbot. Leichte Plastiktüten mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometern dürfen nicht mehr in Umlauf gebracht werden. Sehr dünne Plastiktüten mit unter 15 Mikrometern Wandstärke, so genannte "Hemdchenbeutel", die beispielsweise an Obst- und Gemüsetheken zu finden sind, sind weiterhin erlaubt.
Leider setzen noch immer einige Supermarktketten auf die umweltschädliche Plastiktüte, wie die DUH kürzlich ermittelte. Um das Plastiktütenverbot zu umgehen, werden einfach Tüten mit einer Wandstärke von nur minimal mehr als 50 Mikrometern angeboten. Es ist aber nicht nur der Handel, der sie anbietet. Es sind auch die Kunden, die sie annehmen. „Wir appellieren deshalb an alle Verbraucherinnen und Verbraucher, auf diese Tüten zu verzichten. Die einzige umweltfreundliche Alternative sind Mehrwegtaschen, Körbe, Rucksäcke oder ähnliches“, so Haas. „Auch Papiertüten sind nicht generell besser. Sie sind oft aus frischen Papierfasern hergestellt und verbrauchen damit wertvolle Holzrohstoffe.“
Verboten wurden übrigens auch "Bio"-Plastiktüten, denn auch Tragetaschen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen sind nicht umweltfreundlich. Sie werden nicht recycelt und bauen sich in der Natur kaum ab. Gleichwohl bleibt diese Feststellung durchaus umstritten. „Selbst biologisch abbaubare Müllbeutel für die Biotonne können nicht mitkompostiert werden. Der Abbau in der Kompostmiete dauert in der Regel erheblich länger als die übliche Rottedauer“, so Haas weiter.