Gewusst wie
Verpackungen im Alltag nachhaltig nutzen
Grundsätzliches: Wissenswertes zu Verpackungen
Um einen genauen Überblick über das Thema Verpackungen und Nachhaltigkeit zu erhalten, ist es unabdingbar, zunächst einige Hintergründe und Begrifflichkeiten zu kennen, die ganz grundsätzlich im Zusammenhang mit Packmitteln eine Rolle spielen.
So hat zum Beispiel die Zentrale Stelle Verpackungsregister auf Basis des Verpackungsgesetzes einige Kriterien für die Definition einer Verpackung erarbeitet. Zusätzlich unterscheidet das Verpackungsgesetz verschiedene Einsatzgebiete von Verpackungen: Transportverpackungen, Umverpackungen und Verkaufsverpackungen.
Dementsprechend spielen für die umfassend nachhaltige Verpackung eines Produktes auf allen Ebenen oftmals gleich mehrere dieser Kategorien eine Rolle. Zusätzlich ist es von Bedeutung, für welche Produkte die Verpackung genutzt wird.
Da die Packmittel je nach Inhalt unterschiedliche Kriterien erfüllen müssen, werden für die Herstellung in logischer Konsequenz verschiedene Materialien genutzt. Für einige Produkte, wie zum Beispiel Getränke, gibt es dabei mehrere Alternativen: Flaschen können sowohl aus Plastik als auch aus Glas bestehen.
Materialien für nachhaltige Verpackungen
Wer Produkte mit einer möglichst nachhaltigen Verpackung kaufen möchte, sollte sein Augenmerk zunächst auf das Material der Packung legen. Hier gibt es deutliche Unterschiede. Entsprechende Kaufentscheidungen können also einen Mehrwert mit sich bringen. Als Faustregel gilt: Verpackungen, die nur aus einem Material – Kunststoff, Papier oder Glas – bestehen, sind in der Regel leichter zu recyceln.
Welche Materialien für Verpackungen sind nachhaltig?
Verpackungen aus Papier oder Pappe gelten in der Regel als besonders umweltfreundlich und nachhaltig. Das gilt in besonderem Maße, wenn das Material bereits recycelt ist und so produziert wurde, dass es vollständig verwertet werden kann. Der Rohstoff für diese Verpackungen, die Holzfaser, ist ein nachwachsendes Material.
Neben der Wiederverwertbarkeit spielt außerdem der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung eine Rolle. So werden für die Produktion von Papier und Pappe oftmals große Mengen an Wasser benötigt.
Dementsprechend gibt es Versuche, den Verbrauch durch alternative Materialien zu reduzieren. So lässt sich zum Beispiel bei der Herstellung von Graspapier ein großer Teil des Wasserverbrauchs umgehen.
Auch Glasverpackungen können problemlos recycelt werden. Zu dieser Art der Verpackungen zählen vor allem Flaschen und Gläser. Diese können unter anderem genutzt werden für:
- Getränke,
- Saucen
- oder Gewürze.
Glas hat allerdings einen Nachteil: Es ist schwer. Der Umweltnutzen einer Glasverpackung hängt daher von der Entfernung ab, die das verpackte Gut transportiert wird. Glas eignet sich daher besonders gut für regional erzeugte und verpackte beziehungsweise abgefüllte Lebensmittel.
Kunststoffverpackungen sind besser als ihr Ruf. Das gilt insbesondere für Kunststoffe, die nur aus einer einzigen Kunststoffsorte bestehen. Diese Verpackungen sind nicht nur besonders leicht und ermöglichen damit einen effizienten Transport der verpackten Waren. Sie erhöhen auch die Haltbarkeit vieler Lebensmittel und lassen sich gut recyceln.
Auch Textilien können ein nachhaltiges Material für Verpackungen sein, zum Beispiel im Vergleich mit Plastik. Genutzt wird diese Option vor allem für Tragetaschen, die dazu gedacht sind, einen Einkauf nach Hause zu transportieren.
Welche Materialien sind weniger nachhaltig?
Andererseits gibt es Verpackungsmaterialien, die zumindest in vielen Fällen weniger nachhaltig sind. Dazu gehören Verbundverpackungen. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien – beispielsweise Kunststoff und Papier – oder aus Schichten verschiedener Kunststoffsorten. Recycler können die Materialien oft nicht voneinander trennen. Die beste Verwertung ist in diesem Fall die Verbrennung. Dadurch gewinnt man Energie, doch es verursacht auch CO2.
Aber auch recycelbare Kunststoffverpackungen können zu umweltverschmutzendem Plastikmüll werden, wenn sie nicht richtig entsorgt werden. Daher ist es wichtig, Verpackungen immer über die gelbe Tonne oder den gelben Sack zu entsorgen. Achtlos in die Umwelt geworfen, verschmutzen Kunststoffe unsere Gewässer – mit verheerenden Folgen für die dort lebenden Tierarten.

Bedeutung von Recycling und Wiederverwendung
Ein wichtiger Faktor für die nachhaltige Nutzung einer Verpackung ist das Recycling bzw. die Wiederverwertung. Dabei spielt sowohl die Art der Verpackung als auch das Verhalten der Konsumenten eine entscheidende Rolle.
Recycling durch die Industrie
Das Verpackungsgesetz, das seit dem Jahr 2019 besteht, schreibt vor, dass die Verpackungen, die in von Unternehmen in Umlauf gebracht bzw. genutzt werden, möglichst recycelbar sein müssen. Ausnahmen gibt es für Serviceverpackungen wie zum Beispiel Einweg-Kaffeebecher.
Das Ziel dabei ist es, dass die Recycling-Quoten erhöht werden. Damit das gelingen kann, müssen die Verbraucher im Alltag ihren Anteil leisten und aufmerksam handeln. So ist es wichtig, auf eine ordnungsgemäße Mülltrennung zu achten, damit die jeweiligen Materialien entsprechend weiterverwertet werden können. Auf diese Weise lässt sich ein höchstmögliches Maß an Ressourcen wiederverwenden.
Bezüglich des Recyclings werden weitere wichtige Schritte unternommen. So sind seit einiger Zeit die Deckel vieler Plastikflaschen fest mit dem Gefäß verbunden. Hierdurch wird eine EU-Verordnung umgesetzt, die ebenfalls Plastikmüll vermeiden soll.
Wiederverwendung durch den Verbraucher
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit der Wiederverwertung einer Verpackung durch den Verbraucher. Dafür gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. So können zum Beispiel Gläser, die vorher als Packmittel für ein gekauftes Produkt dienten, für die Aufbewahrung von Gewürzen oder selbst gekochter Marmelade genutzt werden. Glasfalschen können ausgespült und für weitere Getränke wie Wasser verwendet werden. Pappkartons wiederum eignen sich ideal als Aufbewahrungsmöglichkeit für verschiedene kleinere Alltagsgegenstände. Außerdem können sie von Eltern gemeinsam mit den Kindern zum Basteln genutzt werden und so die Basis für eine kreative Freizeitbeschäftigung bieten.
Verpackungsmittel sparen im Alltag

Neben der Wiederverwertung und passenden Entsorgung von Verpackungen haben Verbraucher die Möglichkeit, im Alltag Packmittel zu sparen. Ein einfacher Weg hierfür ist zum Beispiel die Nutzung von Holzkisten oder Tragetaschen für die Einkäufe.
So lässt sich die Verwendung von Tüten aus Papier oder Plastik umgehen. Zudem besteht die Option, in sogenannten Unverpackt-Läden einzukaufen. Solche Geschäfte gibt es mittlerweile vielerorts in Deutschland. Hier finden Verbraucher hochwertige Produkte verschiedener Art, die völlig ohne Verpackung angeboten werden.
Aber auch bei einem einfachen Einkauf lassen sich weitere Verpackungsmittel sparen. Ein ideales Beispiel hierfür bieten die Bereiche Obst und Gemüse. So können Verbraucher zum Beispiel für Äpfel, Paprika und Bananen auf die hierfür vorgesehenen dünnen Plastiktüten oder Plastikverpackungen verzichten.
Fazit
Verbraucher haben verschiedene Möglichkeiten, in ihrem Alltag auf eine Nachhaltigkeit der von ihnen genutzten Verpackungen zu achten. Unter anderem spielt dabei ein genauer Blick auf das Material, das für die Produktion des Packmittels genutzt wird, eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus sollte für ein funktionierendes Recycling auf eine ordnungsgemäße Mülltrennung geachtet werden. Schlussendlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, im Alltag Packmittel zu sparen und damit einen Beitrag zur Schonung der Ressourcen zu leisten.