Re-use nach dem Einkauf
Taschen kommen 'rum

16.09.2021 Das Projekt „Taschen-Tausch-Stationen“ begann 2016 auf der Frankfurter Berger Straße und ist nun mit aufgefrischtem Design auch in den Stadtteilen Sachsenhausen, Bockenheim und der Innenstadt gestartet.

Verbraucher können bei Bedarf gebrauchte Einkaufstaschen mitnehmen: Frankfurt übt Zero Waste.
© Foto: Zero Waste
Verbraucher können bei Bedarf gebrauchte Einkaufstaschen mitnehmen: Frankfurt übt Zero Waste.

Die Stationen ermöglichen es Bürger:innen beim Einkaufen, gebrauchte Taschen zu nutzen und damit etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Zudem informieren sie über weitere „Zero Waste“-Projekte in Frankfurt.

 „Die Idee begann auf einer Sitzung des Gewerbevereins Bornheim-Mitte vor über 5 Jahren“, erinnert sich Marlene Haas von ‚Lust auf besser leben‘, einem gemeinnützigen Unternehmen aus Bornheim. „Damals war der Plastiktütenverbrauch noch enorm hoch und der Handel musste etwas dagegen tun. Wir führten also auf die Idee eines Einzelhändlers hin zehn Taschen-Tausch-Stationen entlang der Berger Straße ein.“

Die Idee funktionierte. Denn Verbraucher:innen horten einige Taschen zuhause, die ungenutzt sind. Diese können ganz einfach gewaschen und anschließend in einer der Stationen abgegeben werden. Wenn dann jemand anderes gerade einkaufen ist und keine Tasche dabei hat, kann er:sie kostenfrei eine aus der Station nehmen und nutzen.

„Viele denken, dass wir das Tütenproblem gelöst haben, weil es fast nur noch Papiertaschen gibt. Aber das ist ein Trugschluss. Die Ökobilanz von Einwegtaschen oder auch wenig genutzten Stoffbeuteln ist nicht gut. So müssten sie je nach Studie zwischen 20 und 173 Mal verwendet werden, damit sie ökologisch sinnvoller sind als eine Plastiktüte. „Die Stationen bieten eine einfache Lösung und wir wurden immer wieder darauf angesprochen, ob wir nicht weitere anschaffen können. Also haben wir unter dem Motto „Reuse me!“ gemeinsam mit Partner:innen das Projekt weiterentwickelt.,“ sagt Marlene Haas. Damit es funktioniert, ist es wichtig, dass die Geschäfte eine Art Patenschaft übernehmen und die Kund:innen darauf hinweisen.“

Neben dem Design wurde das Projekt auch inhaltlich weiterentwickelt. In allen Stadtteilen gibt es Patinnen, die regelmäßig durch den Stadtteil gehen und sich darum kümmern, dass die Stationen laufen.

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