Textilindustrie
Fasern vom Farmer
Ziel ist es, neue Rohstoffquellen zu erschließen, um die Landwirtschaft und die Textilindustrie auf dem Weg zum Netto-Null-Stoffwechsel zu unterstützen.
Das 18-monatige 'Untapped Agricultural Waste Project' bringt Partner von Fashion for Good, Amsterdam/Niederlande, wie adidas AG (Deutschland), Bestseller (Dänemark), Vivobarefoot (Deutschland) und den Lieferkettenpartner Birla Cellulose (Indien), sowie sechs weitere Partner zusammen. Sie wollen Innovationen erforschen, die landwirtschaftliche Abfälle in praktikable neue Naturfasermischungen umwandeln können. Diese Fasermischungen bieten Alternativen zu herkömmlichen Fasern und haben das Potenzial, Frischfasern zu ersetzen, die aus nicht nachhaltigen Materialien wie Öl gewonnen werden. Mit Unterstützung der Laudes Foundation (ehemals C&A Foundation), Zug/Schweiz, nutzt das Projekt auch die Ergebnisse des Berichts "Spinning Future Threads" aus dem Jahr 2021, der vom Institute for Sustainable Communities (USA), dem World Resources Institute India und der Wageningen University and Research (Niederlande) erstellt wurde. In dem Bericht werden landwirtschaftliche Abfälle in acht Ländern Süd- und Südostasiens kartiert und die ungenutzten Möglichkeiten in landwirtschaftlichen Abfallströmen wie Reishülsen, Weizenstroh, Bananen- und Ananasproduktion aufgezeigt, die im Mittelpunkt dieses Projekts stehen.
Die sechs Faserinnovatoren AltMat (Indien), Bananatex (Schweiz), Chlorohemp (Indien), Agraloop by Circular Systems (USA), HempTex (Indien) und 9Fiber (USA) werden eine Vielzahl verschiedener Naturfasern und Fasermischungen weiterentwickeln, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, den höchsten Prozentsatz an landwirtschaftlichen Abfällen zu verarbeiten und gleichzeitig die erforderlichen Leistungsanforderungen zu erfüllen. Birla Cellulose wird eng mit den Innovatoren zusammenarbeiten und ihnen sein Fachwissen zur Verfügung stellen, um ihre neuen Materialien für eine breitere Anwendung in der Mode-Lieferkette zu entwickeln und vorzubereiten, wobei die am Projekt beteiligten Markenpartner die Erprobung und eventuelle Skalierung dieser Fasern unterstützen.
Diese erste Phase des Projekts endet im Dezember 2022. Um die Übernahme in die Lieferkette weiter voranzutreiben und über den Labormaßstab hinauszugehen, werden in der nächsten Phase des Projekts die Fasern in Zusammenarbeit mit Partnermarken und Akteuren der Lieferkette in kommerziellen Anlagen getestet, um größere Mengen zu produzieren. Diese nächste Phase zielt dann darauf, Markenabnahmevereinbarungen und Finanzierungen zu ermöglichen, um die Skalierung zu erleichtern.