Verwertung von Kunststoffverpackungen
Dem Recycling auf der Spur
87 % aller europäischen flexiblen Kunststoff-Mehrschichtverbunde werden für Lebensmittelverpackungen eingesetzt, um die hohen Anforderungen an den Schutz und die Sicherheit von Lebensmitteln zu erfüllen. Da derartige Materialkombinationen untrennbar miteinander verbunden sind, können diese Mehrschichtverbunde mit heutigen Recyclingtechnologien nicht zu hochwertigen Materialien aufbereitet und zirkulär genutzt werden. Stattdessen landen die meisten dieser Materialien auf der Deponie oder werden energetisch verwertet.
Die Wiederverwendung von Rezyklaten in Lebensmittelverpackungen ist zudem durch die EU-Gesetzgebung 2 eingeschränkt. Das mögliche Vorhandensein unerwünschter Substanzen in den Rezyklaten erfordert daher geeignete Dekontaminationsmethoden. Circular FoodPack beim Fraunhofer Institut IVV in Freisingwird deshalb tracerbasierte Sortiersysteme zur Trennung von Lebensmittel- und Nonfood-Lebensmittelverpackungen entwickeln, die mechanischen und physikalischen Recyclingprozesse verbessern und innovative Monomaterial-Verpackungen für Lebensmittel und Körperpflegeprodukte entwickeln, die leichter zu sortieren und zu recyceln sein werden.
Die Entwicklungen werden von einer gründlichen Lebenszyklusanalyse (LCA) inklusive sozialer und ökologischer Auswirkungen sowie von einer Bewertung der Markt- und Verbraucherbedürfnisse begleitet, um schlussendlich ein wettbewerbsfähiges Geschäftsmodell zu schaffen. Das Projekt Circular FoodPack startete im Juni 2021 und läuft bis November 2024 mit rund 5,4 Millionen Euro EU-Fördermitteln aus dem europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon 2020. Das Projekt wird von vierzehn Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus sechs Europäischen Ländern durchgeführt und vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising koordiniert.