Zehn Anlagen in Europa
Unitank und Pyrum planen Joint Venture zum Altreifenrecycling

20.09.2022 Der Betreiber von Tankterminals Unitank und das auf die Pyrolyse von Altreifen spezialisierte Startup Pyrum planen ein Joint Venture zum Recycling von Altreifen. In einer gemeinsamen Absichtserklärung verständigen sich die beiden Unternehmen darauf, gemeinsam bis zum Jahr 2030 zehn Pyrolyseanlagen zu bauen und zu betreiben. Jede Anlage soll nach einer Mitteilung aus mindestens drei Pyrolysereaktoren mit einer Kapazität von etwa 20.000 Tonnen Altreifen pro Jahr bestehen. Die erste Anlage soll in Deutschland entstehen.

Reifenlager (Symbolbild)
© Foto: IMAGO / biky
Reifenlager (Symbolbild)

Bereits bis Ende des laufenden Jahres wollen Pyrum und Unitank eine finale Entscheidung über den genauen Standort treffen. Die endgültige Investitionsentscheidung soll im Jahr 2023 fallen, der kommerzielle Betrieb der ersten Anlage 24 Monate später starten, also voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2025.

Der Mineralöllogistiker Unitank ist vor über fünfzig Jahren auf der Basis von langfristigen Lagerverträgen zur Krisenbevorratung der Bundesrepublik Deutschland gegründet worden. Inzwischen betreibt das Hamburger Unternehmen den Angaben zufolge sieben Groß-Tanklager in Deutschland und Belgien und schlägt jährlich rund sechs Millionen Kubikmeter Produkte für seine Kunden um.

Unitank geht in Richtung zirkuläre Wertschöpfung

Im Rahmen der Energiewende erweitert Unitank sein Geschäftsmodell auf den sicheren Betrieb von kritischer Infrastruktur in den Bereichen CO2 neutraler Energie und zirkuläre Wertschöpfung. „Die Kooperation mit Pyrum ist ein wichtiger Baustein für Unitank, um unser Geschäftsmodell auf das Management und den Betrieb einer kreislauffähigen und CO2-neutralen Energieinfrastruktur auszuweiten“, sagte der CEO von Unitank, Jan Vogel.

Derzeit wird das bestehende Pyrum-Werk in Dillingen/Saar von einer auf drei Produktionslinien ausgebaut. Die Bauarbeiten gehen trotz einer allgemein angespannten Liefersituation zügig voran. Die Inbetriebnahme der neuen Reifenzerkleinerungsanlage ist für Ende Oktober 2022 geplant. Bis Ende des laufenden Jahres soll mit den ersten Inbetriebnahmearbeiten der Gesamtanlage gestartet werden.

Darüber hinaus hat Pyrum im Juli ein Joint Venture mit dem Finanzinvestor MCapital, der Textor GmbH und Auer Holding GmbH für den Bau und den Betrieb einer weiteren 20.000 Tonnen Pyrolyseanlage im bayerischen Straubing gegründet. Den Angaben zufolge haben sich die Unternehmen bereits das Grundstück gesichert und einen sogenannten Pre-Engineering-Vertrag unterzeichnet. Dieser sieht im Wesentlichen die Erstellung der entsprechenden Genehmigungsunterlagen vor.

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