Chemisches Recycling
Neste will in Porvoo kein Rohöl mehr verarbeiten

21.09.2022 Ein Ölkonzern will aus der Rohölverarbeitung aussteigen: Der im Bereich des chemischen Recyclings expandierende Ölkonzern Neste startet eine Strategiestudie zum Umbau seiner Raffinerie im finnischen Porvoo in einen weltweit führenden Standort für erneuerbare und zirkuläre Lösungen. Mitte der 2030er Jahre soll Schluss sein mit der Rohölverarbeitung in Porvoo.

Neste-Raffinerie in Porvoo
© Foto: Neste
Neste-Raffinerie in Porvoo

Gelingen soll das unter anderem durch Co-Processing, die Umrüstung von Anlagen und die entsprechend zielgerichtete Nutzung der vorhandenen Raffinerieanlagen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die geplante Transformation soll mit dem Co-Processing von sowohl erneuerbaren und zirkulären Rohstoffen beginnen und könnte mit der Umrüstung von bestehenden Anlagen zu einem späteren Zeitpunkt sowie einer langfristig anvisierten Produktionskapazität von 2 bis 4 Millionen Tonnen pro Jahr fortgesetzt werden.

Erhebliche Investitionen in den kommenden zehn Jahren

Durch den gezielten Umbau will das Unternehmen an seinem Standort in Porvoo ab Mitte der 2030er Jahre kein Rohöl mehr verarbeiten. Neste wird an diesem Standort außerdem weiterhin aktiv untersuchen, welche Möglichkeiten grüner Wasserstoff bieten kann. Diese Entwicklungen sollen dazu beitragen, die Klimaziele des Konzerns zu erreichen.

Ein Umbau dieser Größe würde erhebliche Investitionen in den nächsten zehn Jahren erfordern und im Zuge des Planungsprozesses würden separate Investitionsentscheidungen getroffen werden. Da die Planung einen Zeitraum von insgesamt mehr als zehn Jahren umfasst, würde sie entsprechend flexibel und nach dem Baukastenprinzip gestaltet werden, damit eine Anpassung an das Tempo möglich ist, in dem der Wandel in den Unternehmen der Kreislaufwirtschaft, im Bereich erneuerbarer Rohstoffe und Produkte sowie in den herkömmlichen Raffinerien voranschreitet. Unabhängig von der geplanten Umstellung will Neste seinen Kunden auch weiterhin den Zugang zu fossilen Kraftstoffen ermöglichen.

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