Frauen in der Abfallwirtschaft
Stadtreinigung Hamburg wirbt beim „Matchday“ um Frauen

06.10.2022 Die Abfallwirtschaft ist nach wie vor eine Männerdomäne – insbesondere in den gewerblichen Arbeitsbereichen wie der klassischen Müllabfuhr oder der Straßenreinigung. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) beispielsweise hat in der Abfallsammlung einen Frauenanteil von gerade mal zwei Prozent. In der Straßenreinigung sind es acht Prozent. Das will der kommunale Entsorger ändern und startete dafür eine eigene Kampagne.

Frauen sind in der Abfallwirtschaft nach wie vor unterrepräsentiert.
© Foto: SRH
Frauen sind in der Abfallwirtschaft nach wie vor unterrepräsentiert.

Zum Abschluss ihrer „Frauenkampagne“ veranstaltete die SRH in der vergangenen Woche einen so genannten „Matchday“ auf einem ihrer Betriebsplätze. Geschätzt rund 100 interessierte Bewerberinnen schauten nach Angaben der Stadtreinigung hinter die Kulissen der SRH und probierten sich in Tätigkeiten der Reinigung und Müllabfuhr aus.

Tonnen kippen und Laub pusten

In einem vorbereiteten Parcours konnten sie unter anderem Mülltonnen „kippen“, Rundfahrten mit Müllfahrzeugen und Großkehrmaschinen begleiten oder Laubpuster in der Praxis ausprobieren, heißt es in einer Mitteilung der SRH. Neben einer Fahrzeugpräsentation und weiteren technischen Demonstrationen wurden außerdem zahlreiche Gespräche mit den bereits bei der SRH beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt.

„Ich freue mich sehr über die große Resonanz bei unserem Matchday“, sagte SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau. „Das zeigt, dass die SRH auch für das bisher unterrepräsentierte Geschlecht interessant ist und wir mit unserer Kampagne und dem heutigen Aktionstag richtig liegen. Wir wollen mit Traditionen brechen, die nicht mehr zeitgemäß sind. Mit der Kampagne sprechen wir Frauen an, die den gewerblichen Arbeitsbereich bislang nicht in Betracht gezogen haben, aber einem Wechsel ihrer aktuellen Tätigkeit nicht abgeneigt sind.“

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