Österreich-App für Kunststoffsammlung
Recycling-Tipp vom Scan

02.08.2022 Um die EU-Ziele von 50 Prozent beim Recycling von Kunststoffverpackungen zu erreichen, muss Österreich seine Quote bis 2025 verdoppeln. Dazu bündelt die ARA nun ihr Know-how in der getrennten Sammlung und digitale Innovationen in einem eigenen Tochterunternehmen: Digi Cycle.

Digi-Cycle gibt Recyclinghinweise per App. Der EAN-Code ist die Informationsquelle.
© Foto: Digi-Cycle
Digi-Cycle gibt Recyclinghinweise per App. Der EAN-Code ist die Informationsquelle.

„Die Erhöhung der Sammelquote ist eine wichtige Maßnahme, um die EU-Recyclingziele bei Kunststoff zu erreichen. Digitalisierung und Incentivierung sind dafür zwei wirksame Hebel. Denn wir wollen und brauchen jede Verpackung zurück fürs Recycling, um die Kreislaufwirtschaft in Österreich weiter voranzubringen“, erklärt Digi-Cycle-Geschäftsführer Felix Badura, der vor seiner Zeit bei der ARA bereits ein länderübergreifendes Digital-Start-up mitaufgebaut hat.

Digi-Cycle stellt der österreichischen Bevölkerung einen digitalen Leitfaden für die richtige Sammlung von Verpackungen zur Seite. Dieser soll Konsument:innen mit Blick auf die österreichweite Vereinheitlichung des Sammelsystems begleiten und vorhandene Fragezeichen auflösen. Die App steht in Kürze in einer eingeschränkten Version für regionale Tests zur Verfügung. Die verfügbare Datenbasis wird bis zum Launch sukzessive ausgebaut. Der österreichweite Roll-out der App findet rechtzeitig zur ersten Umstellungsphase im Herbst 2022 statt.

Durch Scan des EAN-Codes auf der Verpackung werden spezifische Trenninformationen abhängig von der Region angezeigt. Des Weiteren zeigt die App, wo sich die nächstgelegenen Sammelstellen befinden. Somit unterstützt Digi-Cycle als Recycling-Guide mit digitalen, standortgenauen Trennhinweisen bei der richtigen Mülltrennung. Die App soll nicht nur auf Verpackungen beschränkt bleiben, sondern auch Auskunft über die Sammlung anderer Produkte, wie z.B. Batterien oder Kaffeekapseln geben.

„Digi-Cycle ist so konzipiert, dass es skalierbar und erweiterbar ist. Im Hintergrund arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partner:innen bereits an einem vollwertigen Incentive-System, um individuelle Recyclingleistungen zu belohnen. Damit zahlt sich korrekte Mülltrennung gleich doppelt aus", sagt Chefin Michaela Heigl. Die Initiative greift auf Erfahrungswerte vom im Jahr 2021 im steirischen Gnas gestarteten Pilotprojekts zurück. Die dort gemeinsam mit Partner:innen aus der Ressourcen- und Getränkewirtschaft erprobte App wurde von den teilnehmenden Haushalten positiv bewertet und konnte unter Beweis stellen, dass man mit smarten Anreizen den Anteil falsch entsorgter Verpackungen reduzieren kann.

Vor allem junge Menschen sind hinsichtlich getrennter Sammlung gewillt, mehr zu tun: So will jede:r Zweite zwischen 14 und 29 Jahren laut kürzlich durchgeführter IMAS-Studie künftig seinen bzw. ihren Abfall genauer trennen.

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