Österreicher sind…
…fleißige Sammler
Die rückläufige Menge erklärt sich durch den Wegfall von Print-Produkten, ist aber auch auf die erhöhte Rücklaufquote in den Lockdownphasen im Vergleichszeitraum 2021 zurückführen. Die stagnierende Marktlage sowie die Vermeidung von Kunststoffverpackungen beeinflussen die Sammelmenge bei Leichtverpackungen: 88.700 Tonnen Leichtverpackungen (-2,0 %) wurden im ersten Halbjahr 2022 verzeichnet. Bei Metallverpackungen zeigt sich ein ähnliches Bild: 15.770 Tonnen Metallverpackungen und damit um 1,3 % weniger als im Vorjahr wurden getrennt gesammelt. Bei Glasverpackungen gibt es ein Plus von 3,5 % – hier ist die erfasste Menge im Vergleich zu einem schwächeren Vorjahreszeitraum auf 129.500 Tonnen gewachsen.
„Aufgrund der wirtschaftlichen Lage und eines angepassten Einkaufsverhaltens sind die Marktmengen im ersten Halbjahr zurückgegangen, aber auch die zunehmende Vermeidung vor allem von Kunststoffen hat direkten Einfluss auf die Sammelbilanz. Der Zuspruch der Österreicher:innen zur getrennten Verpackungssammlung ist indes ungebrochen hoch, 93 % schätzen sie als wesentlich ein“, erläutert ARA Vorstand Christoph Scharff. Im nächsten Jahr ist mit einem deutlichen Sammelplus zu rechnen: „Ab 2023 wird die Sammlung von Leichtverpackungen in ganz Österreich vereinheitlicht. Dann sollen alle Kunststoffverpackungen in die Gelbe Tonne und den Gelben Sack. Diese Vereinfachung soll gemeinsam mit dem Ausbau der Sammlung ab Haus die Mengen deutlich steigern, um die neuen und weitaus höheren EU-Recyclingziele zu erfüllen“, erklärt Scharff.
Die Latte liegt hoch, bis 2025 muss Österreich das Recycling von Kunststoffverpackungen von aktuell 25 % auf 50 % verdoppeln. „Dafür müssen wir künftig 80 % aller K-Verpackungen die in Verkehr gebracht werden, sammeln, daraus 80 % für das Recycling aussortieren, um schließlich im Recycling 80 % Ausbeute zu erzielen“, prognostiziert Scharff. Aktuell steht Österreich bei durchschnittlich 58 % Sammelquote x 58 % Sortiertiefe x 78 % Recyclingausbeute.
Erst kürzlich hat die ARA die Ausschreibung für die neuen Sammelverträge ab 2023 mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Besonderer Wert wurde in der Ausschreibung auf Umweltaspekte gelegt: Ab 2023 erfolgt die haushaltsnahe Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen zu 96 % mit umweltfreundlichen Fahrzeugen (EEV, EURO VI, alternative Antriebe). Dabei wurde auch der Anteil alternativer Antriebe deutlich gesteigert, schon nächstes Jahr werden 9 % der Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen mit gasbetriebenen oder Hybrid-Fahrzeugen durchgeführt. Erstmals wurde bei der Ausschreibung auch der Digitalisierungsgrad der Unternehmen berücksichtigt.