Erste EEW-Ausgründung
Wasteer senkt Emissionen durch digitale Abfallanalyse
NEEW Ventures ist ein Tochterunternehmen von EEW. Der Venture Builder wurde im Jahr 2021 mit dem Ziel gegründet, das Digitalisierungspotential entlang der gesamten abfallwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu erschließen.
Verfahren zur Senkung von Emissionen für die Energiegewinnung aus Abfall
Viele Entsorger, Recycler und Anlagenbetreiber wissen noch immer zu wenig über die Zusammensetzung des Abfalls, mit dem sie täglich umgehen. Dieses Informationsdefizit führt zu zahlreichen Herausforderungen. Neben ineffektiven Prozessen, einem erhöhten Logistikaufkommen sowie unnötigen Kosten ist vor allem der schwankende Heizwert der Abfälle ein Problem, da er das Erzeugen von Energie bei der thermischen Verwertung erschwert, so EEW in einer Pressemitteilung.
Bei der falschen Behandlung von Problemstoffen drohen Beschädigungen und in der Folge ein Ausfall der Anlage. Darüber hinaus bleiben viele Potentiale des Abfalls ungenutzt – etwa hinsichtlich des Recyclings oder geringerer Emissionen. Hier setze die von Wasteer entwickelte Lösung an und erschließe Potenziale zur Reduktion von Emissionen und Steigerung der Rentabilität.
Digitale Analyse des Abfalls erschließt Effizienz-Potenziale
Wasteer hat den Angaben zufolge eine Software-Plattform entwickelt, mit der wichtige Informationen über die Zusammensetzung des Abfalls gewonnen und genutzt werden können. Dazu digitalisiert das Startup abfallspezifisches Wissen mit dem Ziel, Emissionen zu reduzieren und die Rentabilität der Anlagen zu steigern.
Damit leistee das Verfahren auch einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa. „Mit der digitalen Analyse können Abfälle wesentlich besser thermisch verwertet und Abfallströme effizienter gesteuert werden“, sagte Benedict von Spankeren, Gründer und CEO von Wasteer. „Wir erfassen das gesamte Wissen aus der bestehenden Verwertungskette von Abfällen, ergänzen es um neue Kamera- und Sensorik-Technologie und werten die gesammelten Daten mit Hilfe von Machine Learning aus.“ Abfälle könnten unter anderem nach ihrem Plastikanteil, Emissionswerten, Störstoffen und ihrem Heizwert analysiert und die Stoffströme so besser gesteuert werden.
„Die Besonderheit der Abfallanalyse von Wasteer besteht darin, dass wir mehrere Bereiche vereinen“, ergänzt CO-CEO Florian Fehr. „Zum einen werden die bereits vorhandenen Daten strukturiert, digitalisiert und analysiert. Zudem beziehen wir externe standortspezifische Faktoren ein – denn wir wissen, dass beispielsweise das Wetter oder situative Rahmenbedingungen wie Großveranstaltungen Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Abfalls haben können. Hinzu kommt die Installation von Kameras und Sensoren sowie die Auswertung der damit erhobenen Daten mittels Künstlicher Intelligenz.“
Reduzierung von Emissionen und Steigerung der Effizienz
Mit der von Wasteer entwickelten Software-Plattform erhalten Anlagenbetreiber und Abfallverwerter ein vollständiges Bild über den Stoffstrom von Abfällen. Mit Hilfe der digitalen Werkzeuge könnten sowohl vorhandene Informationen gebündelt zugeordnet und transparent gemacht werden als auch neue abfallspezifische Erkenntnisse gewonnen werden.
Die Profitabilität von Anlagen erhöhe sich durch einen gesteigerten Durchsatz, eine Reduzierung der verwendeten Betriebsmittel, eine Optimierung des Energieoutputs und der Senkung von Anlagenschäden und -ausfällen. Dies führe gleichzeitig zu einer nachhaltigen Emissionsreduktion. Betreiber könnten ihre Anlagen mit dem von Wasteer entwickelten Verfahren entlang der gesamten Verwertungskette effizienter und nachhaltiger steuern. Bei einer Anlage mit einer durchschnittlichen Verwertungskapazität können so über eine halbe Million Euro pro Jahr eingespart werden.
Darüber hinaus leistet Wasteer einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa: Insgesamt kann mit den digitalen Werkzeugen von WASTEER in ganz Deutschland ein Einsparpotential von mehr als zwei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verwirklicht werden.
Erhebliches Potenzial der Digitalisierung für die Kreislaufwirtschaft
Bernard M. Kemper, CEO von EEW, erläutert die strategische Zielsetzung von EEW: „Bereits vor zwei Jahren haben wir mit der Gründung von NEEW Ventures gemeinsam mit unserem Technologiepartner, der icon Group aus Berlin, das strategische Ziel anvisiert, das Potenzial digitalisierter Prozesse noch stärker als bisher für die Kreislaufwirtschaft zu nutzen. NEEW Ventures ist unser Venture-Builder, und Wasteer die erste marktreife Ausgründung. Wir sehen in dem von Wasteer entwickelten Analyse-Verfahren erhebliche Potenziale für eine emissionsärmere und effizientere Energieerzeugung aus Abfall.“