Verpackungsmüll
DUH fordert konsequente Abfallvermeidungspolitik statt Appell an Verbraucher
Gleichzeitig äußert die Organisation Kritik an der Ablehnung einer Plastiksteuer durch Umweltministerin Schulze.
In einer Mitteilung forderte die DUH die Umsetzung der gesetzlichen Mehrwegquote für Getränkeverpackungen, eine bessere Recyclingqualität und Anreize zum Rezyklat-Einsatz. Die Preise für Verpackungen müssten negative Umweltauswirkungen ausreichend wiederspiegeln.
Anstatt sich einen „schlanken Fuß“ zu machen und die eigene Untätigkeit durch eine Aufforderung an die Verbraucher zur Änderung ihres Einkaufsverhaltens zu kaschieren, sollte Umweltministerin Svenja Schulze nach Auffassung der Umwelt- und Verbraucherorganisation endlich in eine konsequente Abfallvermeidungspolitik einsteigen.
Höhere Entgelte gefordert
Hierzu fordert die DUH: „Damit Kunden in Supermärkten, Drogerien und Co. nicht länger unnötiger Verpackungsabfall aufgedrängt wird, muss das Erreichen der gesetzlichen Mehrwegquote von 70 Prozent für Getränkeverpackungen und deutlich höhere Entgelte für das Inverkehrbringen von Verpackungen durch das Umweltministerium sichergestellt werden. Hierzu hört man aber kein Statement der neuen Umweltministerin. Zudem muss die Recyclingqualität von Einwegverpackungen deutlich verbessert und der Einsatz von Recyclingmaterial durch Mindesteinsatzquoten verbindlich gemacht werden.“Der Verpackungsverbrauch in Deutschland sei mit 18,15 Mio. Tonnen pro Jahr so hoch wie nie zuvor und Deutschland in absoluten Zahlen negativer Spitzenreiter in Europa. Nach Einschätzung der DUH ist dies ein nicht länger hinnehmbarer Zustand, denn er zeige, dass die bisherige Abfallpolitik und die Umsetzung der gesetzlich festgelegten Abfallhierarchie, an deren Spitze die Vermeidung stehe, weitestgehend gescheitert seien.
Hintergrundinformationen zum Verpackungsmüll in Supermärkten und Drogerien