Mit der Kraft der Erneuerbaren
Green Urban Energy präsentierte sein Tegel-Konzept
In Berlin-Tegel entsteht eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas, bestehend aus zwei Arealen: der Urban Tech Republic als Forschungs- und Entwicklungszentrum mit gewerblicher Nutzung sowie dem Schumacher-Quartier als autofreiem Wohnquartier. Dort setzt die Green Urban Energy GmbH mit einem innovativen Konzept, das eine Blaupause für lokale Nachhaltigkeit in Stadtquartieren von morgen sein kann, die Wärmewende um: Im Zentrum steht ein Niedrigtemperatur-Energietauschplatz in Form eines Zweileiter-Heiz- und Kühlnetzes, der sowohl Kunden als auch Prosumer miteinander verbindet und damit einen regen gegenseitigen Energieaustausch für Wärme und Kälte ermöglicht. Die Energiezentralen vor Ort gleichen lediglich Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage, im Wesentlichen aus erneuerbaren Energien, aus.
„Die zukunftsorientierte Strategie für Berlin TXL ermöglicht eine Zukunft ohne fossile Energieträger unter Berücksichtigung aller Aspekte: Energieerzeugung und -verbrauch, Verkehr und Mobilität sowie biologische Vielfalt“, sagt Michael Behrmann, Geschäftsführer Vertrieb der Green Urban Energy GmbH. „Der herausforderndste Aspekt ist, dass wir ein Energie-konzept planen, das erst in zehn oder 20 Jahren seinen Wert und seine Funktionalität unter Beweis stellen kann. TXL bietet dafür als neu entwickelter Stadtteil ideale Voraussetzungen, da das Konzept über alle Planungsstufen hinweg einbezogen werden kann.“
Die aktuellen Themenschwerpunkte des Greentech Festivals Energie-unabhängigkeit, Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Dekarbonisierung passen zu dem Anspruch von höchsten Nachhaltigkeits-anforderungen, das an das Energiekonzept in Berlin TXL gestellt werden. Dabei setzt Green Urban Energy GmbH konsequent auf erneuerbare Energieträger und eine innovative Kombination aus Geothermie, Photovoltaik, Abwärme und Umweltenergie beispielsweise durch ein naturnahes Regenwasserbecken („Loop-See“).
„Unser Ziel war es, ein Konzept für die Wärme- und Kälteversorgung zu entwickeln, in das jede Energieform modular und flexibel integriert werden kann“, erklärt Andreas Ott, Technik-Geschäftsführer der Green Urban Energy GmbH. „Als Ergebnis werden wir ein neuartiges Niedrigtemperatur-Netz, das sogenannte LowEx-Netz, bauen, das mit Temperaturen bis maximal 40° C im Winter und 20° C im Sommer arbeitet. Es fungiert als Energieaustausch-plattform: Alles wird dezentral und nachhaltig direkt vor Ort erzeugt, gespeichert und verbraucht. Durch die gemeinsame Nutzung der Energie im Quartier wird der Gesamtenergiebedarf für die Wärmeversorgung erheblich gesenkt.“
Die Green Urban Energy GmbH hat im August 2021 die Wärme- und Kälteversorgung des ehemaligen Flughafengeländes TXL übernommen. Der erste Spatenstich erfolgte kurz darauf im Rahmen einer Erkundungs-bohrung, da Geothermie für den nachhaltigen energetischen Betrieb des LowEx-Netzes zum Einsatz kommen wird. In den nächsten Jahren wird das bestehende Wärme- und Kältenetz sukzessive zum LowEx-Netz umgebaut und erweitert. Die Umrüstung der bestehenden Energiezentrale hat bereits begonnen.