Vattenfall-Strom aus Holz
Umbaupläne am Pranger

03.05.2022 Vattenfall setzt derzeit in Deutschland, den Niederlanden und Schweden auf industrielle Holzverfeuerung.

Holzpellets in der Stromerzeugung: Nicht gerade ein grüner Gedanke, sagen Umweltorganisationen.
© Foto: Imago
Holzpellets in der Stromerzeugung: Nicht gerade ein grüner Gedanke, sagen Umweltorganisationen.

Allein in Berlin soll sie bis 2027 auf 450.000 Tonnen erhöht werden – im Vergleich zum derzeitigen Stand wäre das eine Verfünffachung. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass Stammholz aus ausgewachsenen Bäumen verbrannt wird.

Die direkte energetische Nutzung von Holz sorgt dafür, dass der Holzeinschlag in Europa stark zugenommen hat und sich so die natürliche CO2-Senkenleistung der Wälder verringert. Statt Holz zu verfeuern, sollte es entweder zum Biodiversitäts- und Klimaschutz im Ökosystem Wald verbleiben oder stofflich, z.B. als Bau- oder Dämmstoff, genutzt werden. Nur so bleibt klimaschädliches CO2 für einen möglichst langen Zeitraum im Holz gebunden.

Dagegen hat ein Bündnis aus Umweltverbänden protestiert. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Robin Wood, der NABU und das lokale Bündnis „Kohleausstieg Berlin“ fordern den schwedischen Energiekonzern auf, die Umrüstungs- und Ausbaupläne für Kohlekraftwerke auf Holz- und Gasverbrennung sofort zu stoppen. Stattdessen solle der Konzern ausschließlich in erneuerbare Energien wie Wind oder Solar investieren. Eine Aktion vor dem Berliner Kraftwerk in Moabit war Teil eines internationalen Protests: auch in den Niederlanden und in London fanden zeitgleich Aktionen statt.

Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU: „Die Verbrennung von Holz zur Energiegewinnung stößt nicht weniger Kohlendioxid aus als Kohle. Uns bleiben nur noch Jahre, nicht Jahrzehnte, um den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre drastisch zu reduzieren. Dafür braucht es einen raschen Ausstieg aus allen kohlenstoffreichen Brennstoffen und das sind neben den fossilen Brennstoffen auch Holzbiomasse und Abfall. Es ist Zeit für emissionsfreie Technologien, die Klima und natürliche Lebensgrundlagen schützen.“

 

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