Wasserstoff
Energische Franzosen

30.11.2021 Um die Einspeisung von Wasserstoff in die Gasverteilnetze einzuleiten, haben der französische Gasnetzbetreiber GRDF und 66 Verteilnetzbetreiber aus 13 europäischen Ländern die Initiative Ready for Hydrogen (Ready4H2) gestartet.

Der französische Mobilkonzern Alstom betreibt bereits erste Wasserstoffzüge, wie hier in Schweden.
© Foto: Alstom
Der französische Mobilkonzern Alstom betreibt bereits erste Wasserstoffzüge, wie hier in Schweden.

Ziel ist, durch die Erfahrungen der europäischen Gasverteiler ein gemeinsames Verständnis zu schaffen, welche wesentliche Rolle die Verteilnetze bei der Förderung von Wasserstoff spielen können. Die Initiative stützt sich auf den langfristigen Wert der Gasverteilinfrastruktur für die Energiewende und will gleichzeitig die Erwartungen der Gebietskörperschaften, die bereits zahlreiche lokale Projekte durchführen, erfüllen.

Wasserstoff wird als einer der Schlüssel der europäischen Energiewende gesehen. Frankreich hat vor Kurzem im Rahmen des Plans France 2030 seine Ambitionen in diesem Bereich unterstrichen. Das Hauptziel besteht im Aufbau einer französischen H2-Wirtschaft für CO2-freien „grünen" Wasserstoff von internationaler Bedeutung. Als wichtigster Gasversorger in Frankreich ist GRDF überzeugt, dass das Verteilnetz für die Entwicklung des Wasserstoffs in den kommenden Jahren unentbehrlich sein wird.

Die 66 Verteilnetzbetreiber, die bisher an dem Projekt Ready4H2 teilnehmen, haben sich zum Ziel gesetzt, bis Februar 2022 die wesentliche mittel- und langfristige Rolle der Gasverteilnetze durch die Einspeisung von Wasserstoff darzulegen. Dafür wollen sie demnächst eine gemeinsame Vision für die Nutzung der Gasnetze im Rahmen der europäischen Dekarbonisierungsstrategie vorstellen. Dieser Fahrplan wird den politischen Entscheidungsträgern in Europa und Frankreich als Instrument und Beitrag zum Erreichen der Klimaneutralität bereitgestellt. Versprochen werden bezahlbare Kosten, die sowohl für die Erzeuger als auch für die Verbraucher annehmbar sind. 

GRDF wirkt in Frankreich an mehreren Projekten zur Erzeugung von synthetischem Methan mit - ein Gas, das durch die Methanisierung von Wasserstoff (H2) und Kohlenstoff (CO2) erzeugt wird -, insbesondere im Rahmen von Projektausschreibungen. Zur Unterstützung der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft forscht GRDF zur Konversion und zum Betrieb von Verteilnetzen mit 100 % H2. Es wurde mit der Strukturierung einer Plattform für den Betrieb und die Bildung einer Wasserstoffverteilschleife begonnen; sie soll 2024 in Betrieb genommen werden.

 

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