Biogas in Japan
Organik und Mist

09.03.2022 In der japanischen Präfektur Saitama, 40 Kilometer nördlich von Tokio, ist eine weitere Biogasanlage von Weltec Biopower in Betrieb gegangen.

Innereien der japanischen Biogasanlage von Weltec.
© Foto: Weltec
Innereien der japanischen Biogasanlage von Weltec.

Die Anlage, ausgerüstet mit einem 450-Kilowatt-BHKW, ist bereits das vierte Projekt, das der deutsche Hersteller in Japan realisiert hat. Beim Substrateintrag setzt der Betreiber auf organische Reststoffe aus der Umgebung. Weil der Mix der Rohstoffe variiert, sorgt Weltec mit seinem biologischen Service für einen stabilen Biogasoutput. Diese spezielle Dienstleistung des Biogasspezialisten umfasst auch eine weitere Anlage des Kunden.

Seit dem Reaktorunfall in Fukushima 2011 setzt Japan immer noch auf Atomkraft. Erneuerbare Energien werden jedoch konsequent ausgebaut und erzeugen bereits rund ein Fünftel des Stroms. Vor allem Reststoffe sind die bevorzugten Substrate in Japan. Auch in Saitama werden jährlich 12.000 Tonnen Reststoffe in der Biogasanlage zu Energie vergoren. Der Substratmix besteht aus organischen Abfällen und aus Rindermist, der von einer nahegelegenen Farm des Betreibers stammt. Die zumeist flüssigen Abfälle werden über eine zentrale Pumpe in den Fermenter gefördert. Die festen Inputstoffe werden mit einem 27 Kubikmeter großen Dosierer eingebracht 

Für eine effiziente Vergärung dieser Mischung wurde ein 2.823 Kubikmeter fassender Edelstahl-Fermenter errichtet. Er misst 25,34 Meter im Durchmesser und 6,30 Meter in der Höhe. Zur Bevorratung der Stoffe ist dem Behälter ein 336 Kubikmeter großer Edelstahl-Lagertank mit 9,31 Meter Durchmesser und 5,03 Meter Höhe vorgeschaltet. Auch der 525 Kubikmeter große Behälter für die Gärrestlagerung (11,64 Meter Durchmesser, 5,03 Meter Höhe) ist aus hochwertigem Edelstahl gefertigt.

Der Gärrest wird am Ende separiert, und die feste Phase mit einer speziellen Technik getrocknet, um eine weitere Volumenreduzierung zu erreichen. Der Hauptanteil dieses Rückstandes wird als Kompost genutzt; ein kleinerer Teil als Dünger. „Die individuelle Anlagenauslegung und auch die Vorteile unserer Modulbauweise schätzen die Japaner. Nicht zuletzt, weil sich die Anlagenstatik mit Edelstahlmodulen leichter an die speziellen Risiken in seismisch aktiven Gebieten anpassen lässt“, erläutert der Vertriebsverantwortliche Vladimir Bogatov.

 

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