BUND
Revitalisierung eines Auwaldes an der Mittleren Elbe
Die Elbe strömt in das ökologisch wertvolle, zwischen Magdeburg und Hamburg gelegene Gebiet der "Hohen Garbe" und sorgt für Überschwemmungen, die für eine Aue lebenswichtig sind. Das BUND-Auenzentrum öffnete in den vergangenen Jahren an mehreren Stellen einen alten Deich und hob ehemalige Flutrinnen aus. Durch diese Maßnahmen im Rahmen des Projektes „Lebendige Auen für die Elbe“, gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, zählt das Areal zu den vier größten dieser Art in Deutschland.
Insgesamt hat das BUND-Auenzentrum in dem achtjährigen Projekt zusammen mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern 420 Hektar Aue wieder an die Dynamik der Elbe angebunden und über 100 Hektar Flächen etwa für eine natürliche Waldentwicklung erworben. Das Projektteam pflanzte gemeinsam mit Freiwilligen 14.000 Bäume und Sträucher für einen jungen Auwald, legte Tümpel, Steilufer und Brutinseln für Amphibien, Vögel und Insekten an und stellte eine Elb-Insel wieder her, wie es sie dort zuletzt vor 120 Jahren gab.
Hintergrund: Durch vielfältige Strukturen wie sandige Ufer, Tümpel, Wiesen und Wälder gehören intakte Auen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Die Hohe Garbe ist ein Habitat zum Beispiel für Seeadler, Schwarzstorch und Fischotter sowie für viele Amphibien, Fische und unzählige Insekten. Weitere, wichtige Funktionen naturnaher Auen sind ihr Beitrag zum Klimaschutz und zur Reinigung des Wassers: Die üppige Vegetation und die Böden speichern große Mengen an CO2, sie reinigen und filtern die Fluten und sorgen so für weniger Schadstoff- und Düngemittel-Eintrag in Grundwasser sowie in Nord- und Ostsee. Auch halten Auen Wasser in der Landschaft zurück und verhindern so in heißen Monaten das Austrocknen ganzer Landstriche. Weiterhin sind sie ein wichtiger Schutz vor Hochwasser, denn hier können die Flüsse sich ausbreiten, wodurch Flutwellen sich abflachen.
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