UBA
Nitrat im Grundwasser

08.04.2021 Der Umweltmonitor 2020 des Umweltbundesamtes (UBA) zeichnet ein gemischtes Bild zum Zustand der Umwelt in Deutschland. Beim Zustand der Gewässer besteht erheblicher Handlungsbedarf.

Einleitung von Abwasser in einen Fluss. Flüsse übernehmen die „letzte Stufe“ der Abwasserreinigung.
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Einleitung von Abwasser in einen Fluss. Flüsse übernehmen die „letzte Stufe“ der Abwasserreinigung.

Der Umweltmonitor 2020 zeigt im Überblick Informationen zum Zustand der Umwelt und den Fortschritten in wichtigen umweltpolitischen Handlungsfeldern. Erreicht Deutschland die Klimaziele, wie steht es beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, wie stark wird die Gesundheit durch Feinstaub beeinflusst, wie belastet sind unsere Gewässer? – sind nur einige Beispiele. Insgesamt bildet der Umweltmonitor 10 Themen mit 30 Umwelt-Indikatoren ab.

Zustand der Gewässer

Der ökologische Zustand der Gewässer, die Nitratbelastung des Grundwassers und die Zunahme von Kunststoffen in den Meeren sind zentrale Aspekte bei der Beurteilung des Umweltzustands. Die Beurteilung durch das UBA fällt in diesen Bereichen durchweg negativ aus. Nur 7 % der Flüsse sind in einem guten ökologischen Zustand, das Ziel der ⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠ wird damit weit verfehlt. An knapp 16 % der Messstellen wird der Grenzwert zur Nitratbelastung des Grundwassers überschritten, und das seit Jahren. Grund ist vor allem die immer noch zu hohe Nährstoffbelastung der Gewässer, vor allem verursacht durch die Landwirtschaft. In welchem Umfang die seit Mai 2020 geltende neue Düngeverordnung die Belastung verringern wird, wird sich im Rahmen des vorgesehenen Wirkungsmonitorings zeigen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, statt pauschaler Flächenprämien über die EU-Agrarförderung ökologische Leistungen, wie ⁠Gewässerrandstreifen⁠ und ökologische Bewirtschaftung zu honorieren. Auch die Ausweitung des Ökolandbaus hätte positive Wirkungen auf die Gewässerqualität. Derzeit wird das Ziel eines 20 % Anteils an der gesamten Landwirtschaft noch weit verfehlt. Wichtiger Ansatzpunkt für weniger Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft wäre auch ein geringerer Fleischkonsum.

In anderen Feldern sieht es besser aus. Beim Klimaschutz wurden insgesamt Fortschritte erzielt, die Treibhausgas-Emissionen sind von 1990 bis 2019 um über 35 % gesunken. Nach vorläufigen Daten war im Jahr 2020 ein Rückgang um 40,8 % gegenüber 1990 zu verzeichnen. Zudem hat sich die Luftqualität in den letzten Jahren stetig verbessert, 2020 gab es zum zweiten Mal keine Überschreitung des Feinstaubgrenzwertes.

www.umweltbundesamt.de


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