Welttag der Ozeane
Studie zu Bewegungen von Plastikflaschen im offenen Meer gestartet
Das Projekt soll präzise Informationen über das Verhalten von Plastikabfall in den Meeren liefern. Die Geräte, die einer Einwegplastikflasche nachempfunden wurden, reagieren wie echte Flaschen auf Strömungen und Winde. Sie könnten im Laufe des Projekts mehrere Hundert Kilometer zurücklegen und dabei tiefe Meeresgräben, wichtige Zugrouten von Meeressäugern und Vögeln sowie die Hohe See durchqueren. Die Geräte erheben wichtige Daten, die Wissenschaftlern neue Einblicke darüber geben, wie sich Plastik in den Meeren bewegt und welche potenzielle Gefahr es dabei für die Meereslebewesen darstellt. Darüber hinaus werden die Daten auch in Meeresbeobachtungssysteme eingespeist und zur Überprüfung von Meeresströmungsbeobachtungen und -modellen verwendet.
Neue Erkenntnisse durch Meeresbeobachtungssysteme
Prof. Heather Koldewey von der Zoological Society of London (ZSL) und der University of Exeter, leitende Wissenschaftlerin des Projekts und Leiterin der #OneLess-Kampagne, erklärte: „Der kleine Meeresabschnitt um Cornwall mündet direkt in einen riesigen und grenzenlosen Ozean. Durch die Kombination von innovativen Technologien und Meeresbeobachtungssystemen werden wir neue Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich Plastikmüll im Meer verhält. Die Meere gehen uns alle an, darum müssen die G7-Staats- und Regierungschefs auf die Wissenschaft hören, die Meere berücksichtigen und endlich handeln. Globale Plastik- und Hochseeschutzabkommen wären hier ein sehr guter Anfang.“
Start am Termin des G7-Gipfels
Der Start des Ortungsexperiments wurde ganz bewusst auf den Termin des G7-Gipfels abgestimmt, da Wissenschaftler aus allen G7-Staaten die Staats- und Regierungschefs aufgefordert haben, den Zusammenhängen zwischen den Meeren und dem Klimakollaps stärkere Beachtung zu schenken. Die Autoren formulieren sieben zentrale Bereiche für politische und wissenschaftliche Maßnahmen und mahnen gleichzeitig eine Intensivierung der Überwachung der Meere und der wissenschaftlichen Untersuchungen an.
Über Satelliten liefern die Ortungsgeräte, die für eine Lebensdauer von zwei Jahren ausgelegt sind, innerhalb von 24 Stunden fünf bis sechs Mal neue Standortdaten. Eine Karte, die die aktuellen Standorte anzeigt, wurde am 8. Juni auf den Websites von #OneLess und OneOcean veröffentlicht. Mögliche Bewegungsrichtungen sind die Keltische See und der Bristolkanal oder sogar weiter hinaus bis in den Atlantik und in Richtung Norden nach Schottland, vielleicht rechtzeitig zur UNFCCC CoP im November.