Bayerisches Landesamt für Umwelt
Mikroplastik in Flüssen und Seen

23.02.2021 Die Suche nach relevanten Eintragspfaden von Mikroplastik in die Umwelt geht in Bayern weiter. Dazu wird die Forschung zu Mikroplastik in Gewässern intensiviert.

Das Landesamt für Umwelt startet am 1. April 2021 ein Forschungsprojekt, mit dem weitere Daten zum Vorkommen von Mikroplastik in Fischbeständen bayerischer Seen gewonnen werden sollen.
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Das Landesamt für Umwelt startet am 1. April 2021 ein Forschungsprojekt, mit dem weitere Daten zum Vorkommen von Mikroplastik in Fischbeständen bayerischer Seen gewonnen werden sollen.

Bayern untersucht bereits seit 2014 wissenschaftlich das Vorkommen und die Folgen von Mikroplastik in der Umwelt. In einem neuen, auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt am Landesamt für Umwelt (LfU) sollen ab 1. April 2021 weitere Daten zum Vorkommen von Mikroplastik in Fischbeständen bayerischer Seen gewonnen werden.

Muschelmonitoring an Fließgewässern startet

Daneben ist ein aktives Muschelmonitoring an Fließgewässern vorgesehen. Auf diese Weise können mögliche Quellen und Eintragswege von Mikroplastik erfasst werden. Das Bayerische Umweltministerium fördert das Projekt mit rund 280.000 Euro.

Die aktuellen Ergebnisse des abgeschlossenen mehrjährigen LfU-Forschungsprojekts zeigen eine ubiquitäre Präsenz dieser kleinen Kunststoffpartikel in der Umwelt. In Mehrzahl handelt es sich um sogenanntes sekundäres Mikroplastik. Dafür spricht, dass ein Großteil der analysierten Partikel in Form von Kleinstteilchen vorlag, die durch den Zerfall größerer Plastikteile, wie zum Beispiel achtlos am Ufer zurückgelassenem Plastikmüll, entstehen. Primäres Mikroplastik, wie zum Beispiel Kunststoffbeads aus Körperpflegeprodukten, liefern dagegen keinen nennenswerten Beitrag zum Vorkommen von Mikroplastik in bayerischen Gewässern.

Das abgeschlossene Projekt hat außerdem gezeigt, dass Muscheln bereits aufgenommene Kunststoffpartikel auch wieder abgeben können. Die Auswirkungen auf den Stoffwechsel der Muscheln sind dabei nach bisherigem Kenntnisstand gering. Erst in Verbindung mit dem neuen Forschungsprojekt ist eine abschließende Risikobewertung der in bayerischen Gewässern ermittelten Konzentrationen von Mikroplastik für Fische und andere Wasserlebewesen möglich.

Wasserzukunft Bayern 2050

Für saubere Flüsse und Seen wird die Mikroplastik-Forschung weiter ausgebaut. Sie ist ein wesentlicher Teil des Programms „Wasserzukunft Bayern 2050“. Das Programm nimmt dabei die gesamten Wasservorkommen des Freistaats in den Blick. „Unser Ziel ist gesundes und sauberes Wasser überall in Bayern – nicht nur für die Trinkwasserversorgung, sondern auch als Lebensraum für Fische und andere Lebewesen. Plastik im Wasser muss zum No-Go des 21. Jahrhunderts werden.“, so der Bayerische Umweltminister Torsten Glauber. 

www.lfu.bayern.de

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