Schwallreiniger aus modifiziertem PTFE
Schwallreiniger aus modifiziertem PTFE eignet sich für aggressive Medien
Aus Gründen der Prozesshygiene kommen bei der Reinigung von Tanks und Behältern oftmals Schwallreiniger zum Einsatz, die für eine homogene Benetzung der Oberfläche sorgen. In der chemischen Industrie müssen diese besonders hohe Anforderungen erfüllen, da dort aufgrund der häufig aggressiven Medien neben einem starken Reinigungseffekt auch eine hohe Korrosionsfestigkeit gefordert ist. Im Gegensatz zu vielen vergleichbaren Modellen kann der ‚Tanko-CR40’ von AHW bei Temperaturen von maximal 121 °C (Reinigungsmedium) beziehungsweise 150 °C (Behälterinneres) genutzt und damit auch für die SIP-Sterilisierung mit Dampf eingesetzt werden. Dafür sorgt im Wesentlichen die wartungsfreie Gleitlagerung, die ein Trockenlaufen mit hohem Verschleiß verhindert. Auf der diesjährigen Achema wird der neue Reiniger der Öffentlichkeit präsentiert.
„Von anderen Schwallreinigern mit ähnlichem Reinigungsergebnis unterscheidet sich Reiniger dadurch, dass er nicht aus Edelstahl, sondern komplett aus einem modifizierten PTFE der 2. Generation gefertigt ist“, erklärt Jendrik Semper, Applikationsingenieur bei AWH. Diese Werkstoffwahl hat verschiedene Vorteile: So ist der Reiniger gegenüber sehr aggressiven Medien, wie konzentrierte Säuren, beständig und kann auch in emaillebeschichteten Tanks ohne Probleme eingesetzt werden. „Würde sich ein Edelstahlgerät aus der Verankerung lösen oder beispielsweise bei der Montage herunterfallen, würde die empfindliche Beschichtung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit beschädigt werden. Ihre Erneuerung ist sehr zeit- und kostenintensiv“, so Semper weiter. Durch das Design aus Polymer wird dieses Risiko beim ‚Tanko-CR40’ umgangen.
Hinzu kommt, dass das Material im Vergleich zu herkömmlichem PTFE eine noch glattere Oberfläche aufweist, an der Produktrückstände aus dem Tank besonders schlecht anhaften können. Dies ergibt sich durch den in der Polymerkette eingelagerten Modifier, der für eine bessere Verarbeitbarkeit und damit für eine höhere Oberflächengüte sorgt. Für den neuen Reiniger wurden so wenige Komponenten und Gewinde wie möglich verbaut, an denen sich Schmutz ansetzen könnte. Er verfügt insgesamt nur über drei Verbindungsstellen – einschließlich der Verbindungsstelle zum Rohr. Dies ist für die Einhaltung der erforderlichen Hygiene besonders vorteilhaft.
Ein weiteres wesentliches Merkmal des Reinigers ist seine langsame und definierte Rotation mit einer wartungsfreien hydrodynamischen Gleitlagerung, durch die er auch für die SIP-Sterilisierung geeignet ist. „Das Bedampfen eines Behälters mit 121 °C heißem Dampf erfolgt häufig über die Leitung des Sprühkopfes. Bei Edelstahl-Schwallreinigern mit Kugellager ist dies in der Regel nicht möglich“, erklärt Semper. Sind Druck und Geschwindigkeit zu hoch fangen sie an, trocken zu rotieren. „Da beim Kugellager Edelstahl auf Edelstahl läuft – und das sehr leicht – ergibt sich eine schnelle Rotation und damit ein hoher Verschleiß am Lager“, so der Applikationsingenieur weiter. Dies kann nur umgangen werden, wenn der Sprühkopf nicht für die Bedampfung genutzt wird und stattdessen eine separate Leitung in den Tank gelegt wird.
Beim neuen Reiniger tritt dieses Problem nicht auf: Die aus den Sprühschlitzen austretende Feuchtigkeit kann zwar eine sehr langsame Rotation auslösen, allerdings hat dies keine negativen Auswirkungen auf die Gleitflächen aus PTFE. Das Material verfügt über gute Gleiteigenschaften und wird gleichzeitig durch die austretende Flüssigkeit geschmiert, so dass sich hier nur ein sehr geringer Verschleiß ergibt. Auch die Druckluft, mit der das Restmedium aus dem Reinigungsprozess aus den Leitungen ausgeblasen wird, kann problemlos durch den Sprühkopf geführt werden.

www.awh.eu
ACHEMA: Halle 9.0, Stand C3
Tobias Möldner, München