Strukturwandel und Fachkräftemangel
Fachkräfte für die Batterie-Wertschöpfungskette

21.03.2023 Der Fachkräftemangel grassiert in Deutschland. Gleichzeitig stehen zahlreiche Branchen vor einem Strukturwandel, unter anderem die Automobilindustrie mit der Transformation zur Elektromobilität. Um die Fachkräfte für die wachsende Batterieindustrie zu sichern, ist in der vergangenen Woche ein großes Clusterprojekt in Berlin und Brandenburg gestartet.

 Akku Schnittmodell des Elektroauto Audi e-tron. Die Lithium-Ionen-Batterie besteht aus 36 Zell-Modulen in Schuhkarton-Größe, in denen sich jeweils 12 Pouch-Zellen 60 Ah Zellen / Batteriezellen befinden.
© Foto: IMAGO/Sebastian Geisler
Akku Schnittmodell des Elektroauto Audi e-tron. Die Lithium-Ionen-Batterie besteht aus 36 Zell-Modulen in Schuhkarton-Größe, in denen sich jeweils 12 Pouch-Zellen 60 Ah Zellen / Batteriezellen befinden.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (BMWK), Michael Kellner, weihte das Projekt in der Brandenburger Landesvertretung in Berlin ein. Es handelt sich um das erste einer Reihe von geförderten Weiterbildungsclustern im Batteriebereich, die in den kommenden Monaten vom BMWK in ganz Deutschland gestartet werden.

„Mit der Elektromobilität wächst nicht nur die Batterieindustrie in Deutschland, es wächst auch der Bedarf an Fachkräften – für die Zellproduktion, die Montage und den Einsatz von Batteriesystemen, für Nachnutzung und Recycling“, sagte Kellner. „Gleichzeitig steht die Automobilbranche vor einem Strukturwandel, der große Umschulungsbedarfe mit sich bringt. Wir wollen die Unternehmen bei der Transformation unterstützen und dafür sorgen, dass die Menschen nahtlos in Arbeit bleiben und keine Fachkräfteengpässe im Batteriesektor entstehen. Dazu dienen die Weiterbildungscluster, die wir in den kommenden Monaten in sechs Regionen in Deutschland starten werden.“

Lehr- und Lerninhalte für das Ökosystem Batterie

In den geförderten Verbünden sollen Lehr- und Lerninhalte sowie Umsetzungskonzepte für die Weiterbildung entwickelt und auf die Bedürfnisse neuer Berufsprofile im Ökosystem Batterie ausgerichtet werden. Dies soll laut BMWK in sogenannten „Batterie-Kompetenz-Trios“ geschehen, bestehend aus Unternehmen, Bildungsträgern und Forschungseinrichtungen. Ziel sei es, effiziente und innovative Lösungen für die berufliche Qualifizierung entlang der Batteriewertschöpfungskette zu unterstützen und die entwickelten Weiterbildungsmaßnahmen in der Breite umzusetzen.

Das BMWK plant die Bewilligung von insgesamt sechs Batterie-Fachkräfteclustern in ganz Deutschland. Darin sind insgesamt über 50 Einrichtungen vertreten. Die BMWK-Förderung wird voraussichtlich über 40 Mio. Euro betragen.

Das in der vergangenen Woche gestartete erste Projekt trägt den Namen „KombiH“ und versammelt die folgenden Projektpartner:

  • Institut für Betriebliche Bildungsforschung (IBBF) e.V. (Koordinator)
  • Berufsfortbildungswerk als gemeinnützige Bildungseinrichtung des DGB GmbH
  • Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
  • Technische Universität Berlin,
    Cluster Energietechnik Berlin-Brandenburg
  • Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik Berlin-Brandenburg.

Der Projektverbund wird mit einer Zuwendung von rund 4,2 Millionen Euro gefördert.

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