Greenpeace wurde 50
Edeka reagiert auf Schmähauszeichnung

01.09.2021 Am 15. September 1971 machte sich eine kleine Gruppe von Aktivist:innen mit einem umgebauten Fischkutter auf den Weg zu den Aleuten-Inseln vor der Küste Alaskas, um einen dort geplanten Atomtest der USA zu verhindern. Das war die Geburtsstunde der Umweltorganisation Greenpeace, die gerade das 50-jährige Jubiläum begeht.

Influenerin von Benken vor der Edeka-Zentrale
© Foto: Welsch/Edeka
Influenerin von Benken vor der Edeka-Zentrale
In diesen 50 Jahren hat die Organisation einiges erreicht. In manchen Fällen, wie dem Verbot zum Versenken von Ölplattformen im Meer, dem Antarktis-Schutzvertrag, dem Verbot von TBT-haltigen Schiffsanstrichen oder der Erfindung des FCKW-freien Kühlschranken “Green Freeze” alleine. Bei anderen Erfolgen oder Teilerfolgen wie dem Klimavertrag von Paris, dem Atomausstieg oder der erfolgreichen Klimaklage war Greenpeace eine treibende Kraft zusammen mit anderen Mitstreitern aus der Umweltbewegung.

Wie aktiv die Organisation auch gegenwärtig noch ist, zeigen die momentan andauernden Angriffe gegen Deutschland großen Handelskonzern Edeka. Ziel der Aktion: Der Händler soll beim Fleisch auf Standardware der Haltungsform 1 und 2 verzichten und nur noch höchste Tierwohl-Ware anbieten. Doch der Handelskonzern weigert sich laut Greenpeace, einen Zeitplan für den Ausstieg aus diesen Haltungsformen vorzulegen. Grund genug für Greenpeace-Aktivisten die Edeka-Zentrale in Hamburg mit der „Goldenen Kotzwurst 2021“, so die wenig geschmackvolle Bezeichnung, aus. Influencerin Marie von den Benken verlieh den Schmähpreis symbolisch „für besondere Unverdienste beim Klima- und Tierschutz“. Edeka habe überwiegend Billigfleisch in den Läden, kritisierte von den Benken. Edeka wies die Vorwürfe in einer eigenen Presseerklärung mit genaueren Ausstiegsdaten zurück: Edeka hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende des Jahres 2021 das Angebot an frischem SB-Schweine- und Geflügelfleisch deutscher Herkunft ausschließlich aus höheren Haltungsstufen zu beziehen und auf Haltungsstufe 1 zu verzichten.“ Bei Frischfleisch der Eigenmarke ‚Gut&Günstig‘ wird dieses Ziel schon bis Ende September dieses Jahres erreicht. Insbesondere der Anteil der Haltungsstufen 3 und 4 wird in den kommenden Jahren massiv weiter ausgebaut – dazu zählt auch das umfangreiche Bio-Sortiment. Parallel steigert der Händler bereits ab sofort auch das Angebot an verarbeiteten Fleisch- und Wurstwaren aus höheren Haltungsstufen.
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