Black Friday
Fragwürdiger Konsum-Hype
„Wir kaufen mehr, zahlen weniger und nutzen Produkte immer kürzer. Der Black Friday ist zum Symbol dieses Konsumwahnsinns geworden“, kritisiert Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland. „Was wir vergessen: Der Preis für solche Schnäppchen wird am Anfang der Lieferkette bezahlt. Fehlende Arbeitsverträge und schlechte Bezahlung gehören in vielen Produktionsstätten des globalen Südens zum Alltag.“ Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich vor dem Kauf fragen, ob er notwendig ist oder ob es eine nachhaltige Alternative gibt, betont Overath. „Wer auf Langlebigkeit und faire Produktion setzt, macht einiges besser.“
In der Regel kalkulieren Unternehmen Rabattaktionen wie die zum Black Friday bereits beim Einkauf ein. „Der Preisdruck am Anfang der Lieferkette ist enorm, gerade in der Textilindustrie. Viele Arbeitnehmer sind auf Überstunden angewiesen, um ihr Gehalt aufzustocken und sich einen angemessenen Lebensstandard zu sichern“, erklärt Sethulakshmy Chakkenchath, Fairtrade-Beraterin für Arbeitsrechte in Indien. Da staatliche Mindestlöhne zu niedrig und damit wirkungslos sind, um die Situation vor Ort zu verbessern, fordert Fairtrade erneut existenzsichernde Löhne für alle Beschäftigten.