Abwasser-Forschung
Rohstoffe für Bio-Plastik
In dem Projekt KoalAplan („Kommunales Abwasser als Quelle für Ammoniumstickstoff, Wasserstoff und Bioplastik“) wollen Forschende unter der Leitung der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT und weitere Beteiligte nun anhand verschiedener biologischer Verfahren hochwertige Produkte aus kommunalem Abwasser gewinnen.
Organischer Kohlenstoff ist der Hauptbestandteil von Abwasser. Dieser wird bisher in Methan umgewandelt. „Ein Ziel des Projekts ist es, weitere nachhaltige Produkte aus dem Abwasser zu erhalten. Bei der Reinigung des Abwassers im Hauptstrom etwa soll Ammonium zurückgewonnen werden, das als Dünger für den Landbau dient“, sagt Professor Harald Horn vom Engler-Bunte-Institut – Wasserchemie und Wassertechnologie des KIT und Projektkoordinator von KoalAplan. Bei der Abwasseraufbereitung wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler außerdem für eine nachhaltige, zirkuläre Bioökonomie Wasserstoff und Polyhydroxyalkanoate als Rohstoff für biobasierten Kunststoff erzeugen. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert das Projekt mit rund 2,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und aus Landesmitteln. Durch die geförderten Projekte werden Verfahren, die im kleinen Maßstab bereits funktionieren, in Demonstrations- und Pilotanlagen im Sinne einer Raffinerie kombiniert und erprobt. Dies ist eine wichtige Zwischenstufe, bevor im nächsten Schritt die Verfahren in Kommunen oder in der Industrie zum Einsatz kommen.