Abwasserverband Gelnhausen
Auf dem Weg zur 4. Reinigungsstufe

08.03.2021 Der Abwasserverband Gelnhausen hat den Huber Aktivkohlefilter Contiflow GAK getestet und damit die Gespräche über den Bau einer vierten Reinigungsstufe intensiviert.

Freuen sich über den gelungenen Pilotversuch (von rechts); Bürgermeister Daniel Christian Glöckner, Abwassermeister Kai Geiger, Geschäftsführer Peter Fuchs sowie Thomas Netter und Uwe Reuling von Huber.
© Foto: Elke Weigelt, Stadt Gelnhausen
Freuen sich über den gelungenen Pilotversuch (von rechts); Bürgermeister Daniel Christian Glöckner, Abwassermeister Kai Geiger, Geschäftsführer Peter Fuchs sowie Thomas Netter und Uwe Reuling von Huber.

Kläranlagenabläufe zählen zu den bedeutendsten Eintragspfaden von Mikroverunreinigungen in Oberflächengewässer. Viele Spurenstoffe wie Arzneimittelrückstände, Biozide und Haushaltschemikalien sind umwelt- und gesundheitsgefährdend, schwer biologisch abbaubar und können sich in der Umwelt anreichern. Im Rahmen des Pilotversuchs wurde untersucht, inwieweit sich eine vierte Reinigungsstufe mit granulierter Aktivkohle grundsätzlich für die Verbandskläranlage Lieblos eignen würde. „Die ersten Ergebnisse stimmten uns alle sehr zuversichtlich“, bilanzierte Peter Fuchs, Geschäftsführer des Abwasserverbands Gelnhausen. „Bezogen auf die herangezogenen Indikator-Spurenstoffe (KomS-Liste B) konnten konstant weit über 80%, meist sogar über 90% der Spurenstoffe eliminiert werden“, so Fuchs.

Verfahren mit granulierter Aktivkohle

Gerade bei Kläranlagen der Größenklasse vier, zu denen auch die Verbandskläranlage in Lieblos gehört, sind Verfahren mit granulierter Aktivkohle ideal für die vierte Reinigungsstufe. „Sie lassen sich einfach und modular nachrüsten, benötigen keine aufwändige Kohle-Dosiertechnik und zeichnen sich durch einen minimalen Betriebs- und Wartungsaufwand aus“, so Thomas Netter, Produktmanager bei Huber. Im Gegensatz zur Pulveraktivkohle kann die granulierte Aktivkohle außerdem reaktiviert und danach größtenteils wiederverwendet werden, was für Betreiber wie den Abwasserverband Gelnhausen eine deutliche Kosteneinsparung bedeutet.

Auch das Eliminieren von Mikroplastik ist ein Thema für den Abwasserverband Gelnhausen, die Mikrosiebung, die einer vierten Reinigungsstufe vorgeschaltet wird, scheidet über 99% des gesamten Mikroplastiks ab, das in die Kläranlage gelangt. Eine vierte Reinigungsstufe könnte dafür sorgen, dass weit weniger Spurenstoffe und Mikroplastik-Partikel in die Kinzig gelangen und damit einen weiteren wichtigen Beitrag für den Gewässerschutz im Main-Kinzig-Kreis leisten. Bisher verfügen von den rund 9600 Kläranlagen in Deutschland nur etwa 40 Anlagen über eine großtechnische vierte Reinigungsstufe.

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