Altes Speiseöl wird gesammelt
Sprit-Spende am Automaten

23.09.2021 Eine effektive Sammlungsmethode und -struktur von Speiseölen und -fetten fehlt bislang.

Altes Speiseöl soll Autos antreiben, meinen Fürth und Erlangen
© Foto: Alex Fox/Pixabay
Altes Speiseöl soll Autos antreiben, meinen Fürth und Erlangen

Da es dafür keine Trennpflicht für Privathaushalte gibt, werden diese Öle und Fette oftmals über das Abwassersystem in die Kanalisation entsorgt. Der Aufbau eines Sammelsystems von Altspeiseölen und -fetten aus Privathaushalten wird jetzt mit fast 800.000 Euro aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums (BMU) gefördert. 

Im Rahmen des Projektes werden in Fürth und Erlangen je 16 Sammelautomaten, verteilt über das ganze Stadtgebiet, aufgestellt. Die Bürger:innen können volle Sammelflaschen am Sammelautomat abgeben und erhalten im Gegenzug eine leere Sammelflasche. Das gesammelte Altspeiseöl wird aufbereitet und dient als Rohstoff zur Herstellung von Biodiesel und ersetzt somit mineralischen Diesel.

Der übliche Entsorgungspfad über die Kanalisation verursacht kommunal zahlreiche Probleme, von der Verstopfung der häuslichen Abflussleitungen bis hin zu Ablagerungen in Kanälen und Schächten. Mit der Aufstellung von Sammelbehältern wollen Erlangen und Fürth diesen Problemen begegnen. Dieses Modellprojekt könnte zum Vorbild für viele deutsche Kommunen werden. In Deutschland könnten damit rund 50.000 Tonnen gebrauchtes Speiseöl pro Jahr von Haushalten gesammelt und damit bundesweit Kosten von bis zu 35 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Mit dem aufbereiteten Speiseöl könnten große Mengen nachhaltiger Biodiesel hergestellt und damit klimaschädlicher mineralischer Diesel ersetzt werden.

Das BMU unterstützt und initiiert über die NKI mit dem Förderaufruf für investive kommunale Klimaschutz-Modellprojekte wegweisende Investitionsvorhaben im kommunalen Umfeld, die durch ihre direkten Treibhausgasminderungen einen wesentlichen Beitrag zur schrittweisen Erreichung der Treibhausgasneutralität von Kommunen leisten. Seit 2016 hat das BMU im Rahmen des Förderaufrufes bundesweit rund 50 Klimaschutz-Modellprojekte bewilligt. Zusammen entspricht das einem Fördervolumen in Höhe von rund 135 Millionen Euro.

Aktuell können kommunale Antragsteller:innen Projektskizzen noch bis zum 31. Oktober einreichen. Die besten Projekte werden in einem wettbewerblichen Verfahren
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