IFAT 2022
Lösungen zur Energiegewinnung aus Abwasser und organischen Abfällen
„Letztlich sorgt eine Kombination aus Abwasserbehandlung, Strom- und Wärmegewinnung sowie Klimaschutz für einen effizienteren Betrieb, gerade der kleinen und mittleren Kläranlagen“, ergänzt Albartus.Wie sich diese Ziele mit organischen Abfällen erreichen lassen, zeigt eine Weltec-Anlage im südenglischen Piddlehinton. Hier gelangt ein Mix aus Speiseresten, abgelaufenen Lebensmitteln aus Supermärkten und Bioabfällen in die Biogasanlage. Die Besonderheit liegt allerdings nicht nur im Substratmix, sondern auch in der technischen Auslegung. Vor dem Eintrag und der Zerkleinerung werden die Lebensmittel von den Verpackungen in einer Entpackungsmaschine separiert. Ein weiteres Effizienz-Plus resultiert aus der Nutzung der BHKW-Abwärme, die eine nahegelegene Futtermühle abnimmt. Die Mühle verwendet auch den größten Teil des Stroms; den Überschuss speist der Biogasanlagenbetreiber direkt in das Stromnetz ein und generiert damit weitere Einnahmen. Der im Prozess entstehende Gärrest entspricht den Anforderungen des britischen Industrie-Standards PAS-100. Daher kann der Rückstand von den örtlichen Landwirten als Dünger verwendet werden. Nach einer Kapazitätserweiterung im Jahr 2014 von 20.000 auf jährlich rund 30.000 t Substrat-Input hat Weltec Biopower dort neben einem zusätzlichen Fermenter und Vorlagebehälter auch Gas-Mix-Rührwerke und eine Separation installiert. Denkbar ist mit einer Anlage dieser Auslegung auch ein Wechsel hin zur Biomethanerzeugung.