Monoverbrennung von Klärschlamm
Klärschlammverwertungsanlage der sludge2energy GmbH in Halle-Lochau eingeweiht

18.04.2022 Es ist ein Vorzeigeprojekt, dessen Bedeutung weit über Sachsen-Anhalt hinausgeht: Die sludge2energy GmbH, ein Tochterunternehmen der Huber SE und der WTE Wassertechnik GmbH, hat in Halle-Lochau am 7. April 2022 eine Anlage zur Monoverbrennung von Klärschlamm offiziell eingeweiht.

Start der thermischen Klärschlammverwertung von bis zu 36.000 t/a in Halle-Lochau
© Foto: WTE
Start der thermischen Klärschlammverwertung von bis zu 36.000 t/a in Halle-Lochau

S2E-Geschäftsführer Harald Plank begrüßte zum Start des Anlagenbetriebs Rainer Köhler (Vorstand Vertrieb der Huber SE), Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten Sven Schulze sowie Dr. Ralf Schröder (Geschäftsführung WTE Wassertechnik GmbH). Minister Schulze und Thomas Roitzsch von der Betreiberfirma WTE Betriebsgesellschaft mbH betätigten gemeinsam einen Buzzer und gaben so den symbolischen Startschuss für den Betrieb der Anlage.

Start eines Vorzeigeprojekts

„Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Harald Plank in seiner Begrüßungsrede. „Nach 40.000 Stunden des Engineerings, 150.000 Stunden Montage und Inbetriebnahme alleine seit November 2020, rund 1.500 erstellten Plänen und einem Gesamtinvest von rund 30 Mio. € starten wir heute endlich den Betrieb eines Vorzeigeprojekts.“ Die Monoverbrennung von Klärschlamm auf der Anlage basiert auf dem Verfahren der sludge2energy in einem stationären Wirbelschichtofen. Die Planung, inklusive Bau, Errichtung und Inbetriebnahme der Anlage erfolgten ebenfalls durch die S2E.

Thermische Klärschlammverwertung der richtige Weg

„Nicht nur wegen des mannlosen Betriebs ist der sludge2energy GmbH mit der Klärschlammverbrennungsanlage hier in Halle-Lochau ein weltweit einzigartiges Projekt gelungen“, hob Rainer Köhler (Vorstand Vertrieb Huber SE) in seiner Rede hervor. „Die thermische Verwertung ist der richtige Weg bei der Nutzung von Klärschlamm – und der energieautarke Betrieb der Anlage gewährleistet ein nachhaltiges Energiemanagement.“

Sind von der Technologie dieses Pilotprojekts überzeugt

„Die Klärschlammverbrennungsanlage Halle-Lochau ist ein Pilotprojekt und Sie sind hier ganz klar Vorreiter“, sagte Dr.-Ing. Ralf Schröder, Mitglied der Geschäftsführung der WTE Wassertechnik GmbH. „Die WTE Wassertechnik GmbH ist überzeugt von der Technologie und man muss den Einsatz jedes einzelnen Mitarbeiters nochmals hervorheben.“ Besonders betont werden müsse auch das Engagement der Huber SE, die dieses besondere Projekt stets unterstützt habe.
Im Anschluss gab sludge2energy-Geschäftsführer Harald Plank eine Führung, bei der er den Prozess der thermischen Klärschlammverwertung auf der Anlage erläuterte – von der Annahme des Schlamms im Klärschlammbunker bis zur thermischen Verwertung im Wirbelschichtofen, dem S2E-Fluidizer.

Wahl des Standortes fiel 2017 auf Halle-Lochau

Die Anlage zur thermischen Klärschlammverwertung befindet sich im Kreislauf- und Ressourcenwirtschaftspark Halle-Lochau an einem verkehrstechnisch gut angebundenen Standort zwischen Halle (Saale) und Leipzig und wird eine Fläche von insgesamt ca. 10.000 m2 umfassen. Der Standort liegt auf dem Gelände der Deponie Halle-Lochau im Ortsteil Döllnitz der Gemeinde Schkopau. Aufgrund ihrer geografischen Nähe zum Standort wird die WTE Betriebsgesellschaft mbH (WTEB) aus Hecklingen, ein Tochterunternehmen der WTE Wassertechnik GmbH, die technische Betriebsführung der Anlage übernehmen. Der Spatenstich der Anlage fand im Jahr 2019 statt.
Verwertung von rund 33.000 Tonnen entwässerten Klärschlamms pro Jahr nach neustem Stand der Technik
Die Anlage zur Klärschlammmonoverbrennung wird künftig rund um die Uhr betrieben – 24 Stunden täglich und sieben Tage pro Woche. Die Verbrennung ist dabei so konzipiert, dass sowohl rund 33.000 t entwässerter Klärschlamm als auch 2.750 t extern getrockneter Schlamm pro Jahr verwertet werden können. Eine entscheidende Rolle beim Betrieb der Anlage spielt ihr Automatisierungsgrad: der Betrieb der thermischen Verwertungsanlage ist als 72-Stunden-Betrieb ohne ständige Beaufsichtigung (BosB) vorgesehen. Die umfassenden Automatisierungseinrichtungen gewährleisten dabei die hohe Versorgungssicherheit der Gesamtanlage. Darüber hinaus kann die Anlage nach neuestem Stand der Technik auch dauerhaft über sicheren Fernzugriff überwacht werden.

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