Sichere Trinkwasserversorgung für den Nordosten Berlins
Zwischenpumpwerk Lindenberg - Inbetriebnahme des Neubaus im Sommer 2022

03.03.2022 Die Berliner Wasserbetriebe werden 2022 das neu gebaute Zwischenpumpwerk Lindenberg in Betrieb nehmen. Der Kompaktbau umfasst vier neue Reinwasserbehälter mit 68.000 m³ Nutzvolumen und eine Maschinenhalle.

Fast 70.000 Kubikmeter Volumen: Blick in einen von vier neuen Reinwasserbehältern
© Foto: Rainer Lang
Fast 70.000 Kubikmeter Volumen: Blick in einen von vier neuen Reinwasserbehältern

Die jüngst, nordöstlich von Berlin durch die Berliner Wasserbetriebe (BWB) errichteten vier großen Reinwasserbehälter mit einem Gesamtfassungsvermögen von 68.000 Kubikmetern, sollen in Kürze ihrer Bestimmung übergeben und mit Trinkwasser befüllt werden. Das Volumen dieser neuen Speicher entspricht etwas mehr als dem 10-prozentigen Berliner Tagesbedarf an Trinkwasser.

Die Bauarbeiten zu dieser 50 Mio. € teuren Anlage begannen im Jahr 2019 und sollen im kommenden August abgeschlossen werden. Die Investition war nötig geworden, da das aus den 1980er Jahren stammende alte Zwischenpumpwerk erhebliche bauliche Mängel aufwies.

In Lindenberg wird das im Wasserwerk Friedrichshagen erzeugte Trinkwasser zwischengespeichert, um zukünftig knapp 600.000 Bewohnern des Berliner Nordostens in Pankow, Weißensee, Hohenschönhausen, Marzahn, Hellersdorf und Lichtenberg zu versorgen. Über drei Pumpen wird das Wasser an die Endverbraucher weitergeleitet – ca. 6.700 Kubikmeter in der Stunde.

Dieser neue Zwischenspeicher reguliert den notwendigen Druck für eine stabile Wasserversorgung des Berliner Nordostens. An hochsommerlichen Tagen können so die Spitzen im Wasserverbrauch abgefedert werden. Dann liegt der Berliner Tagesverbrauch oft bei etwa 950.000 Kubikmetern, bei einer gleichzeitigen Tagesfördermenge von 550.000 Kubikmetern.

Zum Thema Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit äußert sich der Vorstand der Berliner Wasserbetriebe, Frank Bruckmann so: „Dieses neue Zwischenpumpwerk leistet einen wichtigen Beitrag für die Ressourcensicherheit Berlins.“ Der Klimawandel und die angenommene Entwicklung der stetig steigenden Einwohnerzahl Berlins (die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen geht von einem Anwachsen der Berliner auf ca. 3,925 Mio. Bewohner für das Jahr 2030 aus) fordern  vorausschauendes Handeln.  Darauf versucht u. a. das Resilienzkonzept der Berliner Wasserbetriebe eine Antwort zu geben. Dieses Konzept sieht vor, dass die Berliner Wasserbetriebe über einen Zeitraum von  fünf Jahren etwa 112 Mio. € in die Widerstandsfähigkeit der Wasserversorgung investieren. Das sind 15 % der Gesamtinvestitionen, des Unternehmens, die in die Funktionssicherheit der Wasserwerke und Netze gesteckt werden.

In Lindenberg sichert eine Notstromstromversorgung die Wasserversorgung auch bei Stromausfällen. Auf dem Dach der Speicher wird eine Photovoltaikanlage der Berliner Stadtwerke entstehen, die bis zu 35 % des jährlich benötigten Eigenstrombedarfes abdecken kann.

Das Fachmagazin wwt berichtet in den Ausgaben 3-22 (30. März 2022) und 9-22 (29.09.2022) ausführlich über den größten Reinwasserbehälterneubau der letzten Jahrzehnte.

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