BMWi
Dezentrale Klärschlamm-Verwertung
Auf dieser Ideen-Bühne präsentieren insgesamt 300 kleine und mittlere Unternehmen sowie Forschungsinstitute aus dem gesamten Bundesgebiet und dem diesjährigen Gastland Österreich ihre Neuheiten an Produkten, Verfahren und Dienstleistungen. Mehrheitlich entstanden sie mit Hilfe einer Projektförderung durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWi. Von den Zuwendungen profitieren Projekte aus allen Technologiegebieten, darunter zahleiche aus dem Wasser- und Abwasserbereich.
Lösungen für kleine Verbände
Für ihren Wirbelschichtofen sieht die H. R. Heinicke GmbH aus Verden (Niedersachsen) kleine Abwasserzweckverbände und kommunale Betreiber von Kläranlagen als Anwender. Nach Einführung der strengeren Schadstoffgrenzen der Düngemittelverordnung wird der Einsatz von Klärschlamm aus der kommunalen Abwasserreinigung in der Landwirtschaft eingeschränkt. So erlangt seine thermische Verwertung größere Bedeutung. Bisher wird der Klärschlamm in Wirbelschichtöfen zentraler Großanlagen mit einer Verbrennungsenergie von 5 MW und mehr verwertet, wobei sich Transportwege von bis zu 300 km ergeben, die nun teilweise entfallen können. Der in einem einzelbetrieblichen ZIM-Projekt entwickelte Ofen kann unabhängig von chemischer Zusammensetzung, Feuchtegehalt, Brennwert und Menge des Schlamms das ganze Jahr über betrieben werden. Dabei liefert er kontinuierlich Energie für die vorgeschaltete Schlamm-Behandlung.
Aufbereitung von Industrieabwasser
Der unmittelbaren Aufbereitung von Abwässern hat sich die Reinhold Wesselmann GmbH aus Lastrup-Nieholte (Niedersachsen) verschrieben. Sie entwickelte, ebenfalls in einem ZIM-Einzelprojekt, ein oszillierendes Filtersystem, das die Entstehung einer Deckschicht auf der als Sieb fungierenden Membran verhindert, indem es diese mit einer hohen Frequenz in Schwingungen versetzt. Der Vorteil dieses neuartigen Systems, das in der Gas-, Öl-, Textil- und Papierindustrie eingesetzt werden kann, liegt in der deutlichen Reduzierung des Energieeinsatzes um 50 bis 80 Prozent, einer besseren Filtrationsleistung und einer längeren Betriebszeit mit weniger Reinigungszyklen. Dadurch kann unnötiger Stillstand vermieden werden.