Schwerstarbeit im Kühtai
Kraftprotze fürs Kraftwerk

14.09.2021 Die Erweiterung des bestehenden Kraftwerkes Kühtai in Tirol erwartet den Einsatz schwersten Geräts.

Sparsame und emissionsarme Antriebe wie in den dieselelektrischen Dozern Cat D6 XE standen bei der Beschaffung im Fokus.
© Foto: Zeppelin Baumaschinen
Sparsame und emissionsarme Antriebe wie in den dieselelektrischen Dozern Cat D6 XE standen bei der Beschaffung im Fokus.

Gleich aus mehreren Ländern, unter anderem China, Brasilien und Indonesien, wurden die Baumaschinen über Deutschland nach Österreich verfrachtet. Im Hochgebirge auf knapp 2.000 Höhenmeter und rund 30 Kilometer westlich von Innsbruck gelegen, umfasst die Baumaßnahme die Zusammenführung mehrerer Bäche aus dem hinteren Stubaital und mittleren Ötztal, die Errichtung des Speichers Kühtai im hinteren Längental und den Bau des unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks Kühtai 2 zwischen dem neuem Speicher Kühtai und dem bestehenden Speicher Finstertal. 16 der dafür nötigen Großgeräte orderte die ARGE Kühtai bei Zeppelin Baumaschinen, die zusammen mit der Zeppelin Österreich den Auftrag in Rekordhöhe an Land zog. 

Das Speicherkraftwerk Kühtai 2 ist als Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz geplant. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf fast eine Milliarde Euro – das Auftragsvolumen für das Hauptbaulos beträgt rund 425 Millionen Euro netto. Die Bauarbeiten begannen im Frühjahr 2021.

Damit die Baumaschinen mit dem Mammutprojekt respektive der Massenbewegungen von Granitgestein loslegen konnten, erforderte das zuvor auch die passende Ausrüstung. So hat zum Beispiel die eine Cat Raupe D8T einen Drei-Zahn- und die andere einen Ein-Zahn-Heckaufreißer sowie beide ein 3,9 Meter breites SU-Schild erhalten. Außerdem bekamen sie ein PPR XL-Laufwerk, das speziell für den Graniteinsatz gedacht ist, um Verschleiß zu minimieren. Beim Cat Motorgrader 140 AWD wurde die Schar verbreitert. Weitere Ausrüstungsdetails: ein Drei-Zahn-Heckaufreißer sowie ein Frontschild, das über den rechten Joystick angesteuert wird. Alle sieben Cat 777G erhielten spezielle Mulden aus Hardox-Stahl. Für die beiden 140-Tonnen-Bagger wurde ein extra Zylinderschutz an ihrem Monoblock- HD-Ausleger angebracht.

Die Spritmenge interessierte die ARGE nicht nur wegen der Betankung, sondern grundsätzlich war bei eingesetzten Großgeräten der Dieselverbrauch ein wesentlicher Aspekt im Hinblick auf die Kosten. Emissionsarme Antriebe rücken daher in den Fokus. Besonders niedrige Verbrauchswerte generieren die beiden dieselelektrischen Cat Raupen D6XE, bei denen das Deltalaufwerk mit hochgesetztem Turas mit einem starken Elektromotor angetrieben wird. Die Antriebstechnik reduziert den Kraftstoffverbrauch laut Herstellerangaben um bis zu 35 Prozent und bringt dabei konstante Leistung auch bei schwerer Last sowie kontinuierlichen Schub mit sich, wenn die Raupen dann Granitgestein mit ihrem SU-Schild abschieben oder mit ihrem Drei-Zahn-Heckaufreißer lockern müssen.

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