OWL-Abwassertag
Feuchttücher – Problem ohne Lösung?

11.03.2019 Beim 11. OWL-Abwassertag in Steinhagen ging es um aktuelle Herausforderungen in der Abwasserbranche. Große Beachtung fand die Podiumsdiskussion zum Thema „Feuchttücher – ein globales Problem ohne Lösung?“. 130 Fachbesucher folgten auf dem Abwassertag einer breit gefächerten Diskussion, die das Thema Feuchttücher aus verschiedenen Perspektiven beleuchtete.

Gegen die steigende Menge an nicht spülbaren Feuchttüchern im Abwasser haben die Pumpen keine Chance.
© Foto: Jung Pumpen
Gegen die steigende Menge an nicht spülbaren Feuchttüchern im Abwasser haben die Pumpen keine Chance.

Die Tatsache der zunehmenden Anzahl an Feuchttüchern im Abwasser und die dadurch stark zunehmenden Verstopfungen von öffentlichen Pumpwerken war unstrittig. Die Herangehensweisen zur Lösung des Problems wie zum Beispiel die Übernahme von Verantwortlichkeiten, die Frage wer welche Kosten übernimmt, was rechtens ist und wer wie handeln sollte, wurden lebhaft diskutiert.

Mehrschichtige Problemlösung

Alle Beteiligten haben die zunehmende Menge und die Beschaffenheit bestimmter Feuchttücher im Abwasser als Verursacher für Pumpenverstopfungen erkannt. In der Diskussion wurde aber klar, dass die Lösung dieses Problems mehrschichtig ist. Übereinstimmend war man sich einig, dass die Information der Verbraucher eine wichtige Rolle spielt. Diese müssen einerseits auf das Problem aufmerksam gemacht werden und gleichzeitig verlässliche Entscheidungshilfen beim Kauf an die Hand bekommen, wie zum Beispiel ein Verbraucher-Siegel, das die Spülbarkeit oder auch Umweltverträglichkeit garantiert. Auf die Frage, wem diese Aufgabe zufallen soll, gab es keine einheitliche Meinung. Einige Städte nehmen die Verbraucherinformation bereits selbst in die Hand. Der Handel soll für eine korrekte Produktkennzeichnung sorgen und auch die Hersteller der Feuchttücher sind hier in der Pflicht.

Parallel wird an der Weiterentwicklung der Feuchttücher als auch an der technischen Verbesserung der Pumpen gearbeitet. Erste Ergebnisse sind schon zu verzeichnen. Gesetzliche Vorgaben oder Verbote sind wenig praktikabel, da einzelne Verursacher von Pumpenverstopfungen nicht wirklich identifiziert werden können.

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